Lexikon der Chemie: Primärmetabolite
Primärmetabolite, niedermolekulare Intermediate bzw. Produkte des Primärstoffwechsels, die zum Aufbau von Makromolekülen verwendet, weiter (unter Energiegewinn) abgebaut oder ausgeschieden werden können. P. (Aminosäuren, organische Säuren, Vitamine, Nucleotide usw.) werden von Mikroorganismen (und anderen Organismen) nur in dem Maße synthetisiert, wie sie zum Aufbau der Zellsubstanz und damit zum Wachstum benötigt werden. Eine Überproduktion dieser Stoffwechselprodukte wird durch die im Verlauf der Evolution entwickelten Regulationsmechanismen verhindert. Von den Endprodukten des anaeroben Energiestoffwechsels (Gärungsprodukte) abgesehen, erfolgt normalerweise keine Überproduktion und Ausscheidung von P. durch Mikroorganismen. Voraussetzung für eine Überproduktion ist deshalb ein Regulationsdefekt (z. B. Ausschaltung einer Rückkopplungshemmung oder Repression) oder ein Enzymdefekt, der die Weitermetabolisierung des Intermediates verhindert. Industriell werden häufig Mutanten verwendet, die beide Defekte gleichzeitig besitzen. Darüber hinaus kann es zu einer mikrobiellen Überproduktion von P. durch Zugabe von Vorstufen, ein Überangebot an Substrat oder durch Mangel essentieller Spurenelemente kommen. Sekundärmetabolite.
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