Lexikon der Chemie: Resonanz-Raman-Effekt
Resonanz-Raman-Effekt, spezielle Methode der Raman-Spektroskopie, wobei zur Anregung die Frequenz eines Elektronenübergangs der untersuchten Verbindung verwendet wird, die dabei in einen Elektronenanregungszustand übergeht. Die Rückkehr kann in einen angeregten Schwingungszustand des elektronischen Grundzustandes erfolgen. Die Frequenz des emittierten Lichtes ist dann νE – νS, wenn νE die Frequenz der Erregerstrahlung und νS die der reinen Schwingungsanregung ist. Das Spektrum des emittierten Lichtes ist von derselben Art wie im normalen Raman-Spektrum. Infolge der unterschiedlichen Mechanismen der Energieaufnahme und -abgabe gelten jedoch etwas andere Gesetzmäßigkeiten. Der wichtigste Unterschied zum normalen Raman-Effekt ist die um mehrere Zehnerpotenzen erhöhte Intensität der Linien. Weiterhin stehen die anregbaren Schwingungen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem betroffenen Elektronenübergang, so daß die Möglichkeit besteht, allein die chromophore Gruppe eines Moleküls schwingungsspektroskopisch zu erfassen. Angewendet wird der R. z. B. in der Bioanorganischen Chemie zur Untersuchung von Metalloenzymen.
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