Lexikon der Chemie: Schwarzpulver
Schwarzpulver, ein mechanisches Gemisch mit Sprengstoffcharakter, das aus Kaliumnitrat (Kalisalpeter), Holzkohle und Schwefel mit einem durchschnittlichen Mischungsverhältnis 75 : 15 : 10 besteht. S. ist der älteste Explosivstoff, der seit etwa dem 12. Jh. aus China und seit dem 14. Jh. in Europa als Entdeckung von Berthold Schwarz bekannt geworden ist. S. diente ursprünglich als Schießpulver, später auch als Sprengstoff. Er ist jedoch heute fast völlig durch die rauchschwachen Pulver und die modernen Sprengstoffe (Explosivstoffe) ersetzt, da S. infolge seiner geringen Umsetzungsgeschwindigkeit (es verbrennt mit 400 bis 500 m s-1) nur geringe Leistung hat (schiebende Wirkung). S. ist äußerst empfindlich gegen Funken- und Flammenzündung. Grobkörniges S. wird als milder Sprengstoff (Sprengpulver) zur Gewinnung von wertvollen Werksteinen in Steinbrüchen benutzt, feinkörniges S. dient zur Füllung von Zündschnüren. In größerem Umfang verwendet man S. in der Pyrotechnik zur Herstellung von Raketen und Feuerwerkskörpern, und zwar allein oder mit Zusatz von farbgebenden Salzen und Metallpulvern. Analoge Mischungen auf der Basis Natronsalpeter nennt man Sprengsalpeter.
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