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Lexikon der Chemie: Stöchiometriezahl

Stöchiometriezahl, 1) Teilchenstöchiometriezahl, eine Zahl ν, die in einer chem. Formel den Anteil eines Elementes an der entsprechenden Verbindung angibt. Diese S. steht in der Formel rechts unten neben de Elementsymbol, die S. "eins" wird gewöhnlich nicht geschrieben, z. B. NH3. S. ergeben sich aus den experimentell ermittelten stöchiometrischen Verhältnissen (Stöchiometrie). Sie sind Verhältnisgrößen mit meist (aber nicht notwendig) ganzzahligen Werten und stellen die Quotienten aus der Stoffmenge n des entsprechenden Atoms (oder der Atomgruppe) und der Stoffmenge des Moleküls (bzw. der Formeleinheit), zu dem sie gehören, dar. So gilt z. B. für NH3 νN = 1 und νH = 3, für Ca(NO3)2 νCa = 1 und νNO3 = 2.

2) Reaktionsstöchiometriezahl, eine Zahl, die für jeden Teilnehmer an einer chem. Reaktion sein Mengenverhältnis zu den anderen Reaktionsteilnehmern festlegt, wenn chemisch äquivalente Stoffmengen miteinander reagieren. Diese S. ist in der Weise vorzeichenbehaftet, daß sie für verbrauchte Stoffe ein negatives, für entstehende Stoffe ein positives Vorzeichen erhält. In die Reaktionsgleichung selbst setzt man die Beträge der Reaktionsstöchiometriezahlen (stöchiometrische Faktoren) ein. Dabei sollen die stöchiometrischen Faktoren als die kleinstmöglichen ganzen Zahlen auftreten, dies ist aber keine bindende Vorschrift. In der Reaktionsgleichung N2 + 3 H2 → 2 NH3 mit νN2 = -1, νH2 = -3 und νNH3 = 2 sagen die Reaktionsstöchiometriezahlen aus, daß 1 Molekül N2 und 3 Moleküle H2 unter Bildung von 2 NH3-Molekülen miteinander reagieren (elementarer Formelumsatz) bzw. daß 1 mol N2 und 3 mol H2 zur Bildung von 2 mol NH3 verbraucht werden (molarer Formelumsatz). Die Korrektheit der verwendeten S. wird durch eine Stoffbilanz für die Reaktionsgleichung überprüft, nach der die Summe der Atome auf der Ausgangsseite gleich der Summe auf der Produktseite sein muß.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
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Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
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Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
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Dr. Günter Kraus, Halle
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Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
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