Lexikon der Chemie: Wolff-Umlagerung
Wolff-Umlagerung, Umlagerung von α-Diazoketonen in Ketene, die weiteren Reaktionen, z. B. mit Wasser zu Carbonsäuren, mit Alkoholen zu Estern und mit Ammoniak zu Carbonsäureamiden, zugänglich sind. Die Umsetzung erfolgt durch Erwärmen in Gegenwart von Silberoxid; als Zwischenstoffe werden Ketocarbene angenommen, die durch anionotrope Wanderung des Substituenten R Keten bilden. In einigen Fällen konnten unter Ausschluß von Wasser und Alkoholen Ketene isoliert werden. Bei der photochemischen Umsetzung wird wahrscheinlich eine Oxiren-Zwischenstufe durchlaufen:
Da sich α-Diazoketone sehr gut aus Carbonsäurechloriden und Diazomethan herstellen lassen, hat man mit der W. eine vielseitige Methode zur Gewinnung von Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten mit einer um ein C-Atom verlängerten Kohlenstoffkette zur Verfügung.
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