Lexikon der Ernährung: Alzheimer Demenz
Alzheimer Demenz, E Alzheimer"s disease / syn-drome / dementia, fortschreitende, das normale altersbedingte Maß übersteigende Hirnatrophie (vor allem Schläfen-, Scheitellappenregionen) und der damit verbundene Untergang von Nervengewebe. Charakteristisch ist die Bildung von senilen Plaques (vgl. Creutzfeld-Jakob-Krankheit) und Alzheimer-Fibrillen (bei A. D. hauptsächlich in den Hirnnervenzellen auftretende, mikroskopisch erkennbare Faserbündel). Zu unterscheiden ist die präsenile A. D. mit Krankheitseintritt zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr von der senilen Form mit Eintritt im Senium. Die A. D. ist zu ca. 70 % Ursache der Altersdemenz, dabei sind Frauen zweimal häufiger betroffen als Männer. Die frühere Unterscheidung zwischen der sog. Alzheimer-Krankheit und der Altersdemenz vom Typ Alzheimer (ab dem 65. Lebensjahr) wurde mittlerweile aufgegeben; beide Erkrankungen werden heute als Typen der A. D. aufgefasst.
Als auslösende Faktoren werden genetische Disposition (Alzheimer-assoziierte Gene auf Chromosom 1 und 14 und 19), metabolische Störungen sowie infektiöse und toxische Einflüsse (Aluminium) diskutiert. Neuere Untersuchungen zeigen, dass ein vermehrtes Vorkommen von Apolipoprotein E4 (apo E4) mit dem Auftreten der A. D. in Zusammenhang steht. Apolipoproteine E kommen in drei Isoformen vor (E2, E3 und E4); diese entsprechen drei Allelen eines Gens auf dem Chromosom 19. Bei der erblichen Form der Alzheimerschen Krankheit, der Spätform der Krankheit, ist das Gen für das apo E4 häufig defekt. Die Krankheit beginnt schleichend, so dass der Zeitpunkt des Krankheitsbeginns meist nicht exakt bestimmbar ist. Symptome sind Gedächtnisstörung, psychomotorische Unruhe (auch nachts), Störung der Orientierung (zeit- und räumlich) und des Erkennens, gestörte Bewegungsabläufe, Störung des sinnvollen Einsatz von Gebrauchsgegenständen, Sprachstörungen sowie fehlendes Einsichtsvermögen, Desinteresse an der Umwelt und sowohl Depression als auch Euphorie. Das Endstadium verläuft mit apathischem Verhalten, Bettlägerigkeit, Harn- und Stuhl-Inkontinenz sowie Hervorbringen unartikulierter Laute. Eine kausale Therapie derzeit nicht möglich. Der Einsatz mit cholinerg wirksamen Substanzen (Cholinesteraseinhibitoren) oder pharmakologische Dosen von Antioxidanzien (insbes. Vitamin E) verlangsamt patientenabhängig den Krankheitsprozess. Hinzu kommen kognitives Training und Behandlung depressiver Begleitsymptome. Die Überlebenszeit der senilen A. D. liegt bei etwa 8–10 Jahren.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.