Lexikon der Ernährung: Colitis ulcerosa
Colitis ulcerosa, Eulcerative colitis, chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut, die sich im Gegensatz zur Crohn-Krankheit kontinuierlich vom Rektum mundwärts ausdehnt. Die Krankheit verläuft schubweise, wobei es zu blutiger Diarrhö mit Dehydratation und Gewichtsverlust durch Malnutrition kommen kann. Ein langes Krankheitsgeschehen ist ein Risikofaktor für das Coloncarcinom. Im Extremfall kann eine Entfernung des Colons nötig sein (Anastomose). Die häufigen Darmblutungen können zur Eisenmangelanämie führen. Wie bei der Crohn-Krankheit sind die auslösenden Faktoren unklar, möglicherweise sind beides Autoimmunerkrankungen, die durch Ernährungsfaktoren beeinflusst werden. So treten beide Erkrankungen in Entwicklungsländern wesentlich seltener auf. Während bei der Crohn-Krankheit ein Zusammenhang zum Zuckerkonsum zu bestehen scheint, konnte dieser Zusammenhang bei der C. u. nicht gezeigt werden. Hingegen ließ sich das Entzündungsgeschehen bei C. u. im Tierversuch durch bestimmte, langsam fermentierte Ballaststoffe (Weizenkleie) positiv beeinflussen.
Die Behandlung erfolgt in erster Linie mit entzündungshemmenden Medikamenten. Demselben Effekt dienen hochdosierte (5 g / d) Gaben von ω-3-Fettsäuren (Fischölkapseln). Im Falle eines akuten Schubes ist oft orale Nahrungskarenz erforderlich (bei parenteraler Ernährung), um im Komplikationsfall operieren zu können. Der Wert der Ernährungstherapie mit einer chemisch definierten Diät wird kontrovers diskutiert, enterale bzw. parenterale Ernährung können zur Verbesserung des Ernährungsstatus indiziert sein. Nach akuten Schüben der C. u. wird eine ballaststoffarme Diät bzw. leichte Vollkost eingesetzt. Deutsche Morbus Cron / Colitis ulcerosa Vereinigung e.V. – Bundesverband.
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