Lexikon der Ernährung: Hungertod
Hungertod, Edeath from starvation (den Hungertod sterben, verhungern: to die for starvation), ein pathologischer Zustand, bei dem unzureichende Nahrungszufuhr zum Tode führt. Extreme Fälle der Unterernährung können zum H. führen. Physiologisch betrachtet liegt die Ursache des H. in einer negativen Energiebilanz. Eingeleitet wird der H. durch einen Zustand chronischer oder akuter Unterernährung und extremer Auszehrung (Kachexie; Protein-Energie-Mangelsyndrome). Besondere Risikogruppe sind Kinder – v. a. bei Hungersnöten –, da sie aufgrund ihres Wachstums einen erhöhten Nährstoffbedarf aufweisen und die Krankheitsbilder Marasmus bzw. Kwashiorkor entwickeln. Ein mit dem Leben vereinbarer Gewichtsverlust kann bis zu 25 % des Gewichtes eines Erwachsenen betragen (BMI von minimal 16, body mass index). Es kommt zum Verlust des Unterhautfettgewebes und von Muskulatur. Zusätzlich sind Herzfrequenz und Blutdruck vermindert. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Hungerödemen. Bei Frauen bleibt die Regelblutung aus, bei Schwangeren kann es zu Spontanaborten kommen. Die Patienten werden anämisch und leiden an Durchfallerkrankungen. Weiterhin sind psychologische und mentale Störungen zu beobachten. Die Patienten weisen Vitaminmangelkrankheiten auf. Unbehandelt führt eine fortschreitende schwere Unterernährung zu Herz-Kreislaufversagen und Tod.
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