Lexikon der Ernährung: Unterernährung
Unterernährung, Emalnutrition, undernutrition, ein Zustand der Fehlernährung, in dem durch unzureichende Zufuhr einzelner oder mehrerer Nährstoffe physiologische Funktionseinschränkungen oder klinisch fassbare Mangelerscheinungen hervorgerufen werden. Im englischen Sprachgebrauch wird die U. weitgehend synonym mit dem Begriff der Mangelernährung, „malnutrition“ verwendet. Schon seit Jahrhunderten ist bekannt, dass ein Nährstoffmangel über einen längeren Zeitraum den Energie- und Nährstoffbedarf des Körpers nicht decken kann. Ein chronischer Energiemangel führt zu starkem Gewichtsverlust bis hin zum Hungertod.
Formen: Im Folgenden ist unter U. das Krankheitsbild der Protein-Energie-Mangelsyndrome (PEM) mit milden Formen (Kümmerwuchs, Kachexie) und den klinischen Manifestationen Marasmus, Kwashiorkor und marasmischer Kwashiorkor zu verstehen. (Ein Mangel an Mikronährstoffen wird in diesem Zusammenhang unter dem Stichwort Mangelernährung erläutert.) Risikogruppen für U. sind Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Stillende (v. a. in Entwicklungsländern), deren Nährstoffbedarf physiologisch gesteigert ist. Weiterhin zählen zu gefährdeten Gruppen alte Menschen (auf Grund von Anorexie), Flüchtlinge, Arme, Landlose etc., die aufgrund ihrer Lebensumstände nur eingeschränkt befähigt sind, ihren Nährstoffbedarf zu decken.
Folgen: U. führt zu Mangelentwicklung. U. und auch Mangelernährung verhindern durch Anpassungsmechanismen des Körpers, dass die Betroffenen ihre vollen geistigen und körperlichen Fähigkeiten entwickeln können. Die Lebensqualität der Erkrankten nimmt ab. Dadurch wird auch die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Gesellschaft gebremst. Neben der Enststeheung von Mangelrankheiten, z. B. Mangelanämien, kommt es aufgrund von U. oftmals zu einer Zusatzbelastung durch Infektionskrankheiten. Die Sterberate nimmt zu (Abb.).
Weltweite Situation:Welternährunglage.
Unterernährung: Folgen von Unter- und Mangelernährung in Entwicklungsländern. Unterernährung
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