Lexikon der Ernährung: Polymere
Polymere, (gr. poly-, viel, meros, Teil, Anteil), Epolymers, polymerids, nach IUPAC-Defintion Substanzen, die sich aus einem Kollektiv chemisch einheitlich aufgebauter Makromoleküle (Polymermoleküle) zusammensetzen und sich hinsichtlich Polymerisationsgrad, Molmasse und Kettenlänge unterscheiden. Die mittlere Molmasse liegt bei über 10.000 g / Mol. In der Fachsprache verwendet man das Wort P. in der Regel synonym zu „Makromoleküle“ und „Polymermoleküle“, also den Molekülen aus denen nach IUPAC P. zusammengesetzt sind. Makromoleküle bestehen aus gleichen oder ähnlichen niedermolekularen Bausteinen, den Monomeren.
Man unterscheidet natürliche P. (Biopolymere) und synthetische P. (Kunststoffe, Kunstfasern, Klebstoffe). Natürliche P. sind z. B. Polypeptide / Proteine, Cellulose, Glycogen, Stärke und Nucleinsäuren. Durch die hohe Molekülgröße erhalten die P. einerseits ihre funktionsspezifischen strukturellen Eigenschaften (Tertiär und Quartärstruktur der Proteine, Gerüstfunktion der Cellulosefibrillen, Informationsgehalt der Nucleinsäuren), andererseits verringert sich durch den hohen Polymerisationsgrad die osmotische Wirksamkeit der Speicherpolymere (Glycogen, Stärke) im Vergleich zu deren monomeren Bausteinen. Mit der Nahrung aufgenommene Biopolymere werden zunächst bis zur Stufe der Dimere oder Monomere gespalten, bevor sie resorbiert werden können.
Synthetische P. lassen sich durch Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition herstellen. Im Lebensmittelsektor häufig als Klärmittel, Verpackungsmittel, -folien, Einweggeschirr, Kaumasse für Kaugummi usw. verwendete synthetische P. sind Polyethylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat und Polyvinylpyrrolidon.
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