Lexikon der Ernährung: Radioaktivität
Radioaktivität, Eradioactivity, die Eigenschaft instabiler Nuclide (Radionuclide, Radioisotope; s. a. Isotope), spontan unter Umwandlung des Atomkerns Teilchen- und Gammastrahlung oder nach Einfang eines Hüllenelektrons (Elektroneneinfang) Röntgenstrahlung zu emittieren (Entdeckung 1896 durch Becquerel). Die von instabilen Nucliden in der Natur freigesetzte R. wird als natürliche R. bezeichnet. Die meisten Radionuklide werden künstlich hergestellt. Die Stärke eines Präparats wird durch die Aktivität
A = Anzahl der Zerfälle / Zeit
charakterisiert. SI-Einheit der Aktivität ist das Becquerel (Bq). Jede radioaktive Substanz besitzt eine charakteristische Zerfallsart (α-, β-, γ-Zerfall), eine spezifische Art und Energie der emittierten Strahlung und eine bestimmte Halbwertszeit des Zerfalls. Die Abnahme der Aktivität einer radioaktiven Substanz wird durch das Zerfallsgesetz beschrieben.
R. – auch in Form kontaminierter Lebensmittel (radioaktiver Niederschlag) – spielt eine Rolle bei der Auslösung von Gewebe- bzw. DNA-Schäden (s. a. Strahlenenteritis) durch ionisierende Strahlung, in der medizinischen Therapie (Strahlentherapie) und Diagnostik (z. B. Szintigraphie, Bestimmung der fettfreien Körpermasse mittels Kalium-41). Teilweise in Kombination mit immunologischen Verfahren ist sie Grundlage vieler Methoden der Molekularbiologie, Biochemie bzw. Physiologie und wird darüber hinaus zur Lebensmittelbestrahlung eingesetzt.
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