Lexikon der Ernährung: Isotope
Isotope, isotope Nuclide, Eisotopes, sind Kerne bzw. Elemente gleicher Ordnungszahl (Z), aber verschiedener Massenzahl (A). I. eines Elements haben also gleiche Protonenzahl aber ungleiche Nucleonenzahl aufgrund ihrer unterschiedlichen Neutronenzahl im Kern. Die meisten der natürlich vorkommenden Elemente sind I.-Gemische. Es gibt etwa 300 stabile I. und 1.400 bekannte instabile also radioaktive I. (Radioisotope). Die I.-Kennzeichnung geschieht durch die Angabe des Elementsymbols (mit oder ohne Ordnungszahl) und nachfolgender Massenzahl (s. u.).
Das chemische Verhalten der I. eines Elements ist (fast) völlig identisch, da es fast ausschließlich durch die unveränderte Elektronenhülle bestimmt wird. Hierin liegt zum einen der Nutzen von (radioaktiven oder stabilen) Isotopen für physiologische Untersuchungen oder den therapeutischen Einsatz (Radio-Jod): Die im Versuch eingesetzten I. verhalten sich wie das physiologische Isotop, lassen sich jedoch mit bestimmten Verfahren (Autoradiographie, massenspektrometrische Verfahren) verfolgen bzw. nachweisen. Das radioaktive I. 6C14 (auch
) findet breite Anwendung in Biologie und Medizin z. B. bei Stoffwechseluntersuchungen, Untersuchungen von Nahrungsketten, in der Pharmakokinetik oder in der medizinischen Diagnostik beim Radioimmunoassay.
Dem gegenüber steht die Problematik der Inkorporation von radioaktiven Isotopen, wie sie nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl besonders deutlich wurde.
Eine aktuelle Zusammenfassung aller I. wird jährlich in Form einer Nuclidkarte z. B. vom Kernforschungszentrum Karlsruhe herausgegeben, aus der auch die Zerfallschemata (α-, β-, γ-Zerfall) und Halbwertszeiten (HWZ) zu entnehmen sind.
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