Lexikon der Mathematik: konjugiertes Gradientenverfahren
sehr effektives Iterationsverfahren zur Lösung eines linearen Gleichungssystems Ax = b, wobei A ∈ ℝ
Da im Laufe der Berechnungen lediglich Matrix-Vektor-Multiplikationen benötigt werden, ist das Verfahren besonders für große sparse MatrizenA geeignet.
Die Idee des Verfahren beruht auf der Feststel-lung, daß die exakte Lösung x von Ax = b gerade die Lösung der Minimierungsaufgabe
mit
ist. Zur Lösung dieser Minimierungsaufgabe berechnet man ausgehend von einem beliebigen Startvektor x(0) eine Folge von Näherungslösungen x(1), x(2), …. Dazu führt man im (k + 1)-ten Schritt eine (k + 1)-dimensionale Minimierung
durch. Dabei ist r(
Die Berechnung der x(
Pro Iterationsschritt sind nur eine Matrix-VektorMultiplikation Ap(
Theoretisch ist bei exakter Rechnung spätestens r(
Der Name „konjugiertes Gradientenverfahren“ für das beschriebene Vorgehen beruht auf den folgenden beiden Beobachtungen: Die Residuen r(
Das konjugierte Gradientenverfahren ist ein Krylow-Raum-Verfahren zur Lösung eines symmetrisch positiv definiten Gleichungssystems. Für die Näherungslösungen x(
wobei der Krylow-Raum 𝒦k(A, r(0)) definiert ist als
Die Residuen r(
Weiter gilt
d. h. die r(
Das konjugierte Gradientenverfahren läßt sich auch als ein Verfahren interpretieren, welches spaltenweise eine Matrix Qk ∈ ℝ
Diese Eigenschaft nutzt das Lanczos-Verfahren zur Berechnung einiger Eigenwerte großer, sparser symmetrischer Matrizen aus.
Für das Konvergenzverhalten des Verfahrens, d. h. für eine Aussage, wie schnell die Iterierten x(
Man versucht dabei, eine symmetrisch positiv definite Matrix C ∈ ℝ
Es ist jedoch üblich und zweckmäßiger, das konjugierte Gradientenverfahren so umzuformulieren, daß direkt mit den gegebenen Daten A, b und C gerechnet wird, und eine Folge von Näherungslösungen x(
Eine Variante des konjugierten Gradientenverfahrens besteht darin, konjugierte Richtungen nicht von Beginn an, sondern erst während des Optimierungsprozesses (Minimierungsprozesses) zu berechnen. Ein Beispiel für dieses Vorgehen liefert die Vorschrift des Verfahrens von Fletcher-Reeves.
Eine Reihe dieser Verfahren können auch auf allgemeinere Zielfunktionen erweitert werden; dann sind die berechneten Richtungen aber i. allg. nicht mehr konjugiert.
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