Lexikon der Mathematik: tridiagonales Gleichungssystem
Gleichungssystem, bei dem in der i-ten Gleichung nur die Unbekannten xi−1, xi und xi+1 auftreten.
Anders ausgedrückt, ein Gleichungssystem Ax = b mit A ∈ ℝn×n und b ∈ ℝn, wobei aij ≠ 0 nur für i = 1, …, n und j = i − 1 oder j = i + 1 auftreten kann, und sonst aij = 0 gilt. Entsprechend nennt man eine solche Matrix A auch tridiagonale Matrix oder Tridiagonalmatrix.
Tridiagonale Gleichungssysteme sind sehr leicht mittels des Gauß-Verfahrens bzw. der LR-Zerlegung zu lösen. Setzt man zur Vereinfachung voraus, daß das Gauß-Verfahren ohne Permutierung durchführbar ist, so ergibt sich eine LR-Zerlegung der tridiagonalen Matrix A = LR, wobei L eine bidiagonale untere Dreiecksmatrix und R eine bidiagonale obere Dreiecksmatrix ist.
Für n = 4 erhält man beispielsweise
Hieraus lassen sich leicht die unbekannten Größen lj, mj, rj bestimmen:
Mittels VorwärtseinsetzenLy = d und RückwärtseinsetzenRx = y bestimmt man nun x:
Der Rechenaufwand, den man zur Lösung eines tridiagonalen Gleichungssystems benötigt, ist somit nur proportional zur Zahl der Unbekannten. Selbst große tridiagonale Gleichungssysteme lassen sich mit relativ geringem Rechenaufwand lösen.
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