Lexikon der Neurowissenschaft: mikroskopische Präparationstechniken
mikroskopische Präparationstechniken, Vorbereitung von Objekten zur Betrachtung im Lichtmikroskop oder Elektronenmikroskop ( siehe Zusatzinfo ). Lichtmikroskopische Objekte werden in der Regel auf einen gläsernen Objektträger aufgebracht, zur Verminderung der Lichtbrechung und -streuung an den unebenen Objektoberflächen in ein homogenes und durchsichtiges Medium (z.B. Wasser) eingeschlossen und zur Schaffung einer ebenen Oberfläche mit einem 0,17 mm dicken Glasplättchen (Deckglas) abgedeckt, während elektronenmikroskopische Objekte auf einem mit einer monomolekularen Kunststoffhaut überzogenen Kupfersiebchen als Objektträger in den Elektronenstrahl eingeführt werden.
mikroskopische Präparationstechniken
1) Lichtmikroskopie: Will man Lebendpräparate (z.B. Einzelzellen) längere Zeit beobachten, so müssen diese in (evtl. temperaturkonstante) Mikrobeobachtungskammern mit geeignetem Medium eingeschlossen werden. Zur Erhöhung des Kontrastes kann man lebende Objekte mit Vitalfarbstoffen (z.B. Neutralrot) anfärben, heute werden optischeKontrastierungsverfahren (Phasenkontrastmikroskopie) mit besserem Erfolg angewandt. – Von nicht lebenden Objekten können Dauerpräparate angefertigt werden, indem man sie in ein durchsichtiges, härtendes Medium unter einem Deckglas einbettet. Bei tierischen Geweben empfiehlt sich die Anfertigung von Quetschpräparaten durch Zerquetschen des Gewebes zwischen Deckglas und Objektträger nach vorheriger Mazeration. Zur Untersuchung kompakter Gewebe oder Organe bzw. ganzer Organismenquerschnitte muß man die Objekte in 2-20 μm dicke Scheiben zerschneiden (Schnittpräparate). Dies erfordert eine vorherige Härtung der fixierten Objekte durch Einfrieren oder Einbettung. Von den erhärteten Gewebeblöckchen können an einem Mikrotom Schnitte gewünschter Dicke abgehobelt werden, die man dann auf einem Objektträger auffängt und anfärben kann. Die gefärbten Präparate werden mit einem Einbettlack überzogen und mit einem Deckglas abgedeckt.
2) Elektronenmikroskopie: Entsprechende Verfahren wie in der Lichtmikroskopie werden auch in der elektronenmikroskopischen Präparationstechnik angewandt, wobei wegen der notwendigerweise geringeren Schnittdicken von etwa 10-80 nm die Objekte in Kunstharze eingebettet werden müssen. Die notwendigen Ultradünnschnitte werden an einem Ultramikrotom mit Hilfe von Glas- oder Diamantmessern geschnitten. An die Stelle der Färbung in der Lichtmikroskopie tritt die Kontrastierung mit elektronendichten Schwermetallsalzen.
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