Brain Art: Gedanken aus Glas
Schmetterlinge schwirren durch den Kortex, Hirnschnitte vereinigen sich zu einer Blume, eine vermeintliche Skyline entpuppt sich als Silhouette des Großhirns. Wenn Kunst und Wissenschaft aufeinandertreffen, verschwimmen Dinge, die eigentlich nicht zusammengehören. Mit ein wenig Muße erkennt man jedoch Zusammenhänge und kann sogar etwas lernen über Wissenschaft und Gesellschaft.
Künstler und Hirnforscher finden auf den Jahrestagungen der Organization for Human Brain Mapping (OHBM), die zu den international größten neurowissenschaftlichen Konferenzen zählen, ein gemeinsames Forum: Für die "Brain Art Competition" kreieren sie eine Fülle von Bildern und Videos. "Wir wollen die künstlerische Kreativität der Neurowissenschaftler präsentieren", erklärt Daniel Margulies, der die Forschungsgruppe Neuroanatomie und Konnektivität am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig leitet und den Wettbewerb 2011 ins Leben rief. "Hirnforscher verbringen Stunden, manchmal Wochen damit, Darstellungen ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse zu produzieren." Mit der Brain Art Competition möchte er diesen oft unbeachteten Prozess würdigen. Ausgezeichnet werden Arbeiten in verschiedenen Kategorien wie "Beste Illustration des menschlichen Konnektoms", "Beste abstrakte Hirnillustration" (siehe GuG 1/2015, S. 11) oder "Humorvollste Hirnillustration" (siehe "Blickfang", S. 11).
"Brain Art" ist kein eigenes Genre. Der Begriff steht vielmehr für die künstlerische Auseinandersetzung mit den Neurowissenschaften, vor allem mit dem menschlichen Gehirn ...
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