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Editorial: Heilsame Drogen?

Daniel Lingenhöhl

Meine eigenen Drogenerfahrungen beschränken sich auf wenige Joints während meiner Studentenzeit. Im Gedächtnis geblieben sind sie mir vor allem wegen des schlechten Geschmacks im Mund und des Kratzens im Hals. Seitdem halte ich mich von Marihuana ebenso fern wie von allen anderen Drogen, sieht man vom gelegentlichen Glas Rotwein oder Bier ab.

Cannabis und Co erfahren jedoch zunehmend eine zweite Karriere, die auch von vielen Medizinern und Therapeuten begrüßt wird: als Arzneien gegen physische oder psychische Leiden. Der Hanf kann beispielsweise Schmerzen lindern und wird palliativ eingesetzt, wie wir im Auftakt unserer Serie »Therapeutische Drogen« ab S. 12 beschreiben. Unter anderem berichten eine Patientin, ein Arzt, ein Behördenvertreter und eine Stimme aus dem Anbau über den neuen Alltag mit einem Rauschmittel, das zum Therapeutikum wurde.

In den folgenden Ausgaben werden sich weitere Teile der Serie um den therapeutischen Einsatz von Ecstasy sowie von Psychedelika drehen, etwa um Posttraumatische Belastungsstörungen und Depressionen zu mildern oder gar zu heilen.

Bei all diesen Anwendungen ist jedoch Vorsicht geboten. Von Selbstmedikation zumindest raten viele Expertinnen und Experten strikt ab. Denn Drogen können viele Schäden auslösen, unter anderem Psychosen bis hin zur Schizophrenie. Dieser psychischen Störung widmen wir ebenfalls eine neue Serie (ab S. 68). Was passiert, wenn das Denken außer Kontrolle gerät? Liegt dahinter vielleicht sogar eine Autoimmunstörung verborgen? Und wie lernen Betroffene und ihre Angehörigen damit zu leben?

Bis zu ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland soll von Schizophrenie betroffen sein, was auch ihre Familien und Freunde tangiert. Nur zu oft werden sie stigmatisiert, nicht zuletzt wegen falscher Vorstellungen von dieser Krankheit. Unsere Serie hilft hoffentlich, einige solcher Vorurteile abzubauen.

Aufgeschlossen grüßt
Daniel Lingenhöhl

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