Stress : Gesunder Stress
Stress gilt als schlimm: die größte Geißel unseres Alltags, ein absoluter Krankmacher, den es tunlichst zu vermeiden gilt. »Bloß keinen Stress!« Dieses Motto prägt das Denken vieler Menschen – allerdings zu Unrecht. Denn wie zahlreiche Untersuchungen von Medizinern und Psychologen bestätigen, macht Stress nicht per se krank. Ganz im Gegenteil, er kann sogar sehr förderlich und gesund sein. Entscheidend dafür ist die subjektive Bewertung.
Wir leben in einer sich rasant wandelnden Gesellschaft und müssen ständig neue Herausforderungen meistern: mit der wachsenden Informationsflut umgehen, im Beruf volle Leistung erbringen, uns bei der Kindererziehung oder in der Partnerschaft engagieren, Freundschaften pflegen … Da liegt die Befürchtung nahe, der ganze Stress könne auf die Gesundheit schlagen. Tatsächlich stelle ich als Psychotherapeutin immer wieder fest, dass die meisten Menschen Stress sehr negativ bewerten.
Und das ist auch nicht völlig unberechtigt. Der menschliche Organismus strebt nach einem Gleichgewichtszustand, der so genannten Homöostase. Viele lebenswichtige Funktionen des Körpers, vom Blutdruck bis zur Körpertemperatur, sind darauf ausgerichtet, sich selbst zu regulieren und in Balance zu bleiben.
Stress kann uns kurzfristig aus dem Gleichgewicht bringen, aber genau diesen Reiz brauchen wir, um persönlich zu wachsen und leistungsfähig zu bleiben. So ist es sinnvoll, dass der Blutdruck und die Muskelspannung steigen, wenn Sie von einem anderen Menschen bedroht werden. Das ermöglicht es Ihnen, in der Situation schnell zu reagieren …
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