Literatur: Lesen macht ... empathisch
Long John Silvers Markenzeichen sind seine imposante Erscheinung, seine Durchtriebenheit und vor allem – sein fehlendes linkes Bein. Der Pirat aus Robert Louis Stevensons Roman "Die Schatzinsel" ist nicht von dieser Welt und kommt dem Leser doch vertraut vor. Sein Schöpfer sah in erfundenen Figuren universelle Stellvertreter, die wir dazu nutzen, um über die Motive und das Handeln unserer Mitmenschen nachzudenken.
Die psychologische Forschung hatte mit fiktionaler Literatur lange nicht viel am Hut, weil Geschichten vermeintlich keine realen menschlichen Eigenschaften widerspiegeln. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich diese Sichtweise jedoch grundlegend verändert. Heute betrachten viele Wissenschaftler Erzählungen als Testdurchläufe für das reale Leben: Indem der Leser das Wohl und Wehe der Charaktere in Büchern nachvollzieht, lernt er etwas über die menschliche Natur an sich ...
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