Menschwerdung: Ein neuer Urahn?
Irgendwann vor zwei bis drei Millionen Jahren bekamen unsere Vorfahren das Aussehen von Menschen. Nach allem, was wir wissen, spielte sich der Übergang in Afrika ab, vermutlich in einer Savannenlandschaft mit weiten Grasfluren, wie sie sich zu der Zeit ausbreiteten. In lichten Wäldern und an Waldrändern hatten damals schon über eine Million Jahre lang ihre Vorgänger gelebt, die Australopithecinen (»Südaffen«) – darunter auch »Lucy« und ihre Verwandtschaft. Diese Hominiden – noch als Vormenschen bezeichnet – besaßen zwar schon einen aufrechten Gang, erinnerten in vielem aber noch deutlich an Menschenaffen. Sie waren kurzbeinig, hatten lange Arme, große, kräftige Kletterhände und ein ziemlich kleines Gehirn. Doch das Klima wurde trockener, die Vegetation offener, und in Anpassung daran brachten sie neue Evolutionslinien hervor. In einer davon entstanden schließlich langbeinige Wesen mit geschickten Händen und einem viel größeren Gehirn: Die Gattung Homo trat in Erscheinung.
Seit Jahrzehnten durchkämmen Paläoanthropologen entlegene Winkel Afrikas nach fossilen Überresten der allerersten Menschen und ihrer unmittelbaren Vorgänger. Sie wurden aber nie richtig fündig, abgesehen vielleicht von einem Kieferbruchstück oder ein paar Zähnen hier und da. Denn die meisten entdeckten Knochenfossilien sind entweder zu alt oder zu jung für die entscheidende Übergangsphase. Das heißt, sie gehören zu den älteren Australopithecinen – oder aber schon zu etwas späteren Frühmenschen. Zusammenhängende Skelettteile aus dem Zeitraum von vor rund zwei Millionen Jahren und ein wenig davor fehlten...
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