Radiokarbonmethode: Aus der Trickkiste der Neuroarchäologen
Bei einem akuten Schlaganfall gilt es rasch zu handeln. Meist ausgelöst durch eine Durchblutungsstörung, bekommen Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen nicht mehr genügend Sauerstoff; typische Ausfallerscheinungen wie Schwindel, Lähmungen oder Sprachstörungen sind die Folge. Nur wenn ein Notarzt rechtzeitig gerufen wird, kann er den Untergang weiterer Hirnzellen verhindern.
Die abgestorbenen Neurone sind jedoch, so glaubte man lange, unwiederbringlich verloren. Oder kann das Gehirn den Schaden reparieren?
Bis in die 1990er Jahre hätten Forscher das kategorisch ausgeschlossen. Denn im Gegensatz zu Hautverletzungen, bei denen die Wunde durch Zellneubildung heilt, galt es als ausgemacht, dass das menschliche Gehirn nach der Geburt keine neuen Nervenzellen mehr bilden kann.
Diese Vorstellung ist inzwischen überholt. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts verdichteten sich die Hinweise darauf, dass das erwachsene Säugetiergehirn sehr wohl kontinuierlich neue Nervenzellen bildet – und zwar in mindestens zwei Regionen: im Riechkolben, der Geruchseindrücke verarbeitet, sowie im für das Gedächtnis wichtigen Hippocampus. Grundlage der Neurogenese sind Stammzellen, die sich selbst erneuern und zu spezialisierten Zellen wie Neurone entwickeln können.
Die Erkenntnis stützt sich hauptsächlich auf Experimente an Nagetieren. Dabei verabreichen die Forscher ihren Versuchstieren Substanzen, die in das Erbmolekül DNA einer sich teilenden Zelle eingebaut werden. Neu gebildete Nervenzellen werden so markiert und lassen sich daher leicht nachweisen. Die verwendeten Substanzen sind allerdings toxisch oder radioaktiv ...
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