Interview: Von der Kryptografie zum Weltfrieden
Vor 40 Jahren erschien Ihr Artikel »Die Mathematik neuer Verschlüsselungssysteme« in Spektrum. Wie hat sich Ihre Forschung seitdem weiterentwickelt?
1979, das waren andere Zeiten! Das Internet gab es noch nicht, es war nicht einmal richtig vorstellbar. Immerhin: Anfang der 1980er Jahre sagte ich einmal zu einem Kollegen, man würde sich in ferner Zukunft ein Brot kaufen und auf elektronischem Weg bezahlen können. Damals war das eine seltsame Idee; es gab zwar schon elektronische Überweisungen, aber die wurden eher für Millionenbeträge verwendet.
Was ich überhaupt nicht vorhergesehen habe, war die Idee von Gustavus Simmons, der zu der Zeit an den Sandia National Laboratories arbeitete, einer militärischen Forschungseinrichtung. Gus entdeckte, dass die von uns entwickelte »public-key cryptography« ein entscheidendes Problem eines Kernwaffenteststoppvertrags (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty) lösen könnte ...
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