Vorurteile: Anonyme Mathecracks
Wie Wissenschaftler um Shen Zhang von der University of Wisconsin (USA) berichten, fördert es die Rechenfähigkeit von Frauen, wenn diese unter Pseudonym Tests bearbeiten.
Die Wissenschaftler ließen rund 180 Studienteilnehmer, darunter 110 Frauen, Matheaufgaben lösen. Um das stereotype Denken der weiblichen Versuchspersonen zu fördern, betonten die Forscher, Männer hätten beim Rechnen Vorteile. Nun sollte die eine Hälfte der Probanden das Aufgabenblatt mit dem eigenen Namen versehen, die anderen schrieben ein Pseudonym darauf.
Bei den Männern hatte der Namenswechsel keinen Effekt. Weibliche Teilnehmer mit einem Decknamen erzielten jedoch bessere Ergebnisse als Mitstreiterinnen, die unter ihrem echten Namen rechneten. Die Quote an richtigen Lösungen stieg dabei von 44 auf 51 Prozent. Dies galt sowohl bei männlichen als auch weiblichen Pseudonymen. In beiden Fällen fiel es den Betreffenden offenbar leichter, sich vom Klischee zu lösen.
Für Zhang besitzt diese Erkenntnis praktische Bedeutung: "Prüfungsleistungen sollte nicht mit den Namen der Studierenden und Schüler versehen werden, sondern mit Identifikationsnummern."
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