Beobachtungstipps im April: Planetenpause

Merkur lässt sich mit etwas Glück und bei guter Sicht Richtung Westen am 1. und 2. April knapp am Abendhimmel aufspüren. Am 1. April steht er gegen 20:25 Uhr MESZ, dem Ende der bürgerlichen Dämmerung, noch fast neun Grad hoch und 1,5 mag hell über dem Horizont. Sowohl Höhe als auch Helligkeit nehmen in den kommenden Tagen so schnell ab, dass der flinke Planet schon zwei Tage später praktisch unauffindbar wird. Am 12. April erreicht Merkur dann seine untere Konjunktion, was ihn für den Rest des Monats unbeobachtbar macht.
Venus steht westlich der Sonne, kann sich wegen der morgens flach zum Osthorizont stehenden Ekliptik aber nicht aus der Dämmerung lösen und ist daher unsichtbar.
Mars »ertrinkt« wie die Venus im morgendlichen Dämmerlicht: Der Planet steht am 30. April um 05:21 Uhr, dem Beginn der bürgerlichen Dämmerung, weniger als fünf Grad über dem Osthorizont und ist mit seinen 1,1 mag praktisch unsichtbar. Das gilt leider auch für eine enge Begegnung mit Saturn (29 Bogenminuten) am Morgen des 11. April.

Jupiter, in den letzten Monaten treuer »Abendplanet«, verabschiedet sich nun von der Himmelsbühne: Am 1. April erscheint der –2,0 mag helle Riesenplanet in der Abenddämmerung bereits weniger als 25 Grad hoch; er geht an diesem Tag um 23:04 Uhr unter. Bis zum letzten Aprilabend verfrüht sich sein Untergang auf 21:46 Uhr und damit zum Ende der Dämmerung. Am 10. April begegnet die schmale Mondsichel dem Jupiter; sie nähert sich bis auf knapp drei Grad an. Am 20. April kommt es, ebenfalls tief am Westhimmel, zu einer engen Begegnung zwischen Jupiter und Uranus. Die beiden Planeten nähern sich bis auf 32 Bogenminuten an, was einem Vollmonddurchmesser entspricht. Gegen 21:15 Uhr ist der Himmel dunkel genug, um auch Uranus mit einem Fernglas oder Teleskop erkennen zu können. Jupiter und Uranus stehen dann allerdings nur noch acht Grad über dem Westnordwesthorizont.
Saturn erscheint zum Monatsende am Morgenhimmel. Der Ringplanet geht am 30. April um 04:29 Uhr MESZ auf – etwa anderthalb Stunden vor der Sonne. Wegen der flachen Ekliptik am Morgenhimmel erreicht er dennoch bis zum Beginn der bürgerlichen Dämmerung (Sonnenstand von –6 Grad um 05:21 Uhr) nur knapp acht Grad Horizonthöhe – das ist zu wenig für eine sinnvolle Beobachtung mit dem Teleskop. Bei klarer Sicht kann man immerhin mit dem Fernglas einen Blick auf den 1,1 mag hellen Planeten werfen.
Uranus verabschiedet sich im Tandem mit Jupiter: Der 5,8 mag helle Planet kommt dem hellen Jupiter am 20. April sogar bis auf einen Vollmonddurchmesser nah. Wegen seiner geringeren Helligkeit ist er aber anders als Jupiter in der zweiten Monatshälfte schon nicht mehr sinnvoll beobachtbar. Am 1. April geht er um 23:24 Uhr unter, steht also noch rund zwei Stunden vor dunklem Himmel. Am Monatsende verschwindet aber schon gegen 21:40 Uhr und damit während der Dämmerung.
Neptun stand am 17. März in Konjunktion und ist auch im April unbeobachtbar.
- Kurz erklärtWas ist eine Bogenminute? Wann spricht man von einer Konjunktion? Und wie gibt man die Helligkeit von Sternen an? Ein kleiner Überblick über die wichtigsten astronomischen Begriffe.
- Bogenminute
- Ekliptik
- Elongation
- Helligkeit (mag)
- Konjunktion
- Kulmination
- Meridian
- Opposition
- Seeing
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