Neuroökonomie: Finanztipps schalten Hirn ab
Gehirnregionen, mit denen wir normalerweise zwischen zwei Alternativen abwägen, werden offenbar nicht beansprucht, sobald ein Experte zu einer der beiden Möglichkeiten geraten hat. Das beobachteten jetzt Hirnforscher um Gregory Berns von der Emory University in Atlanta. Sie hatten dazu die Hirnaktivität ihrer Probanden während der Entscheidungsfindung mit der funktionellen Magnetresonanztomografie gemessen.
Ihre 24 Probanden wurden vor die Wahl gestellt, einen Geldbetrag entweder direkt anzunehmen oder aber bei einer Lotterie aufs Spiel zu setzen, bei der es mit wechselnden Wahrscheinlichkeiten einen höheren Betrag zu gewinnen gab. Waren sie bei der Auswahl auf sich allein gestellt, regten sich diejenigen Hirnregionen, die bekanntermaßen für diese Art von Abwägungen zuständig sind. Je mehr Geld dabei auf dem Spiel stand, desto höher war die Aktivität.
Ließen die Forscher jedoch einen Ratgeber auftreten, der eine Entscheidungshilfe abgab, blieb dieser Zusammenhang aus. Stattdessen war an der Hirnaktivität der Probanden das Bemühen ablesbar, sich in den Experten hineinzuversetzen und seine Motivation zu ergründen. Aktivität in bestimmten Vorderhirnarealen gilt als Anzeichen für einen solchen Perspektivwechsel.
Der Experte, der den Teilnehmern zu Beginn des Versuchs als Professor für Wirtschaftswissenschaften vorgestellt wurde, schien insgesamt auf Vertrauen gestoßen zu sein: Die Auswertung aller Einzelentscheidungen ergab eine klare Tendenz zur Befolgung seiner Ratschläge. Er hatte eine konservative Strategie vorgeschlagen, die weniger auf das Maximum als auf einen soliden und sicher zu erreichenden Gesamtgewinn abzielte.
Natürlich bedeutet der von den Forschern gemessene Aktivitätsrückgang nicht einen Verlust des kritischen Urteilsvermögens: Es war den Probanden immer noch möglich, sich auch gegen den Expertenrat zu entscheiden. Doch auch in diesen Fällen kamen Hirnregionen zum Zug, die mit der Verarbeitung zwischenmenschlicher Beziehungen im Zusammenhang stehen. (jd)
Ihre 24 Probanden wurden vor die Wahl gestellt, einen Geldbetrag entweder direkt anzunehmen oder aber bei einer Lotterie aufs Spiel zu setzen, bei der es mit wechselnden Wahrscheinlichkeiten einen höheren Betrag zu gewinnen gab. Waren sie bei der Auswahl auf sich allein gestellt, regten sich diejenigen Hirnregionen, die bekanntermaßen für diese Art von Abwägungen zuständig sind. Je mehr Geld dabei auf dem Spiel stand, desto höher war die Aktivität.
Ließen die Forscher jedoch einen Ratgeber auftreten, der eine Entscheidungshilfe abgab, blieb dieser Zusammenhang aus. Stattdessen war an der Hirnaktivität der Probanden das Bemühen ablesbar, sich in den Experten hineinzuversetzen und seine Motivation zu ergründen. Aktivität in bestimmten Vorderhirnarealen gilt als Anzeichen für einen solchen Perspektivwechsel.
Der Experte, der den Teilnehmern zu Beginn des Versuchs als Professor für Wirtschaftswissenschaften vorgestellt wurde, schien insgesamt auf Vertrauen gestoßen zu sein: Die Auswertung aller Einzelentscheidungen ergab eine klare Tendenz zur Befolgung seiner Ratschläge. Er hatte eine konservative Strategie vorgeschlagen, die weniger auf das Maximum als auf einen soliden und sicher zu erreichenden Gesamtgewinn abzielte.
Natürlich bedeutet der von den Forschern gemessene Aktivitätsrückgang nicht einen Verlust des kritischen Urteilsvermögens: Es war den Probanden immer noch möglich, sich auch gegen den Expertenrat zu entscheiden. Doch auch in diesen Fällen kamen Hirnregionen zum Zug, die mit der Verarbeitung zwischenmenschlicher Beziehungen im Zusammenhang stehen. (jd)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben