Das aktuelle Stichwort: Montreal-Protokoll
Vor zwanzig Jahren, am 16. September 1987, unterzeichneten 24 Staaten und die Europäische Gemeinschaft das Montrealer Protokoll über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen. Bis heute haben 191 Nationen das Übereinkommen ratifiziert. Trotz des noch immer auftretenden Ozonlochs eine Erfolgsgeschichte.
1974 beschrieben Mario Molina und Sherwood Rowland, zwei Forscher der Universität von Kalifornien in Irvine, einen Prozess, der ihnen 1995 zusammen mit Paul Crutzen den Nobelpreis für Chemie einbringen sollte: die Schädigung der Ozonschicht durch Chlor aus Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Ende der 1970er Jahre bestätigten Messungen über der Antarktis, dass dieser schützende Sonnenschirm in der Stratosphäre tatsächlich vor allem im September und Oktober massiv ausdünnte – das Ozonloch hielt Einzug in Forschung und Medien.
Schnell wurde deutlich, dass die Ozonschicht nur zu retten ist, wenn die Freisetzung der sie zerstörenden Stoffe eingedämmt wird. Und zwar so drastisch wie nur möglich: Als ausgesprochen reaktionsträge Substanzen haben FCKW eine lange Lebensdauer. Nur deshalb erreichen sie überhaupt die Stratosphäre, wo sie von der Sonnenstrahlung gespalten werden, das freigesetzte Chlor die Ozon-Moleküle angreift und in einer fatalen Kettenreaktion zerstört. Selbst bei einem sofortigen Produktionsstopp würde die Ozonschicht also weiter leiden, ausgelöst durch die bereits freigesetzten FCKW, die ihren Weg in die Stratosphäre noch nicht vollendet hatten.
Am 16. September 1987 unterzeichneten daher 24 Staaten und die Europäische Komission das "Montreal-Protokoll über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen". Sie legten zunächst fest, stufenweise die Produktion und den Einsatz von fünf FCKW-Verbindungen und drei Halonen – bromhaltigen Substanzen auf der Basis von Methan und Ethan – bis 1996 beziehungsweise 1994 zu reduzieren. Weitere Messungen der folgenden Jahre zeigten jedoch, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten und führten dazu, dass die Richtlinien in den späteren regelmäßigen Treffen der Vertragsstaaten ständig verschärft und um weitere Stoffe ergänzt wurden.
Um die einst vielfältig eingesetzten FCKW zu ersetzen, konzentrierten sich Forscher zunächst auf chemisch sehr ähnliche Stoffe. Im ersten Schritt kamen teilhalogenierte FCKW zum Einsatz, doch besitzen diese noch immer das Potenzial, die Ozonschicht zu schädigen – und zusätzlich die unangenehme Eigenheit, den Treibhauseffekt zu stärken. Letzteres gilt auch für die zweite Alternative, die ohne Chlor auskommenden fluorierten oder teilfluorierten Kohlenwasserstoffe. Wirklich halogenfreie Stoffe erwiesen sich anfangs oft als zu toxisch oder leichter brennbar und waren daher nur bedingt geeignet. Inzwischen aber ermöglichten technische Weiterentwicklungen, dass zumindest im Bereich Lösungs- und Reinigungsmittel, Feuerlöscher und Schaumstoffherstellung halogenhaltige Substanzen überwiegend Vergangenheit sind.
Und die Ozonschicht dankt: Seit Mitte der 1990er Jahre sinken die Konzentrationen einiger im Montreal-Protokoll geregelter Substanzen in der unteren Atmosphäre beziehungsweise stagnieren. Ende der 1990er Jahre stoppte auch der Anstieg der Chlor-Konzentrationen in der Stratosphäre. Trotzdem wird die Regeneration der schützenden Schicht noch lange dauern: Die World Meterological Organisation und die Unep gehen davon aus, dass sich die Verhältnisse über den mittleren Breiten erst Mitte dieses Jahrhunderts erholt haben werden, und über der Antarktis erwarten sie frühestens für 2065 Werte wie vor 1980.
Und neue Herausforderungen warten: Auch der Klimawandel setzt der Ozonschicht zu. Immerhin tröstlich, dass auch hier das Montreal-Protokoll einen positiven Effekt hatte. Denn wie Simulationen im März 2007 zeigten, wären wir ohne das Übereinkommen in der Entwicklung der globalen Erwärmung wohl schon einige Schritte weiter.
Schnell wurde deutlich, dass die Ozonschicht nur zu retten ist, wenn die Freisetzung der sie zerstörenden Stoffe eingedämmt wird. Und zwar so drastisch wie nur möglich: Als ausgesprochen reaktionsträge Substanzen haben FCKW eine lange Lebensdauer. Nur deshalb erreichen sie überhaupt die Stratosphäre, wo sie von der Sonnenstrahlung gespalten werden, das freigesetzte Chlor die Ozon-Moleküle angreift und in einer fatalen Kettenreaktion zerstört. Selbst bei einem sofortigen Produktionsstopp würde die Ozonschicht also weiter leiden, ausgelöst durch die bereits freigesetzten FCKW, die ihren Weg in die Stratosphäre noch nicht vollendet hatten.
Am 16. September 1987 unterzeichneten daher 24 Staaten und die Europäische Komission das "Montreal-Protokoll über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen". Sie legten zunächst fest, stufenweise die Produktion und den Einsatz von fünf FCKW-Verbindungen und drei Halonen – bromhaltigen Substanzen auf der Basis von Methan und Ethan – bis 1996 beziehungsweise 1994 zu reduzieren. Weitere Messungen der folgenden Jahre zeigten jedoch, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten und führten dazu, dass die Richtlinien in den späteren regelmäßigen Treffen der Vertragsstaaten ständig verschärft und um weitere Stoffe ergänzt wurden.
Um die einst vielfältig eingesetzten FCKW zu ersetzen, konzentrierten sich Forscher zunächst auf chemisch sehr ähnliche Stoffe. Im ersten Schritt kamen teilhalogenierte FCKW zum Einsatz, doch besitzen diese noch immer das Potenzial, die Ozonschicht zu schädigen – und zusätzlich die unangenehme Eigenheit, den Treibhauseffekt zu stärken. Letzteres gilt auch für die zweite Alternative, die ohne Chlor auskommenden fluorierten oder teilfluorierten Kohlenwasserstoffe. Wirklich halogenfreie Stoffe erwiesen sich anfangs oft als zu toxisch oder leichter brennbar und waren daher nur bedingt geeignet. Inzwischen aber ermöglichten technische Weiterentwicklungen, dass zumindest im Bereich Lösungs- und Reinigungsmittel, Feuerlöscher und Schaumstoffherstellung halogenhaltige Substanzen überwiegend Vergangenheit sind.
Und die Ozonschicht dankt: Seit Mitte der 1990er Jahre sinken die Konzentrationen einiger im Montreal-Protokoll geregelter Substanzen in der unteren Atmosphäre beziehungsweise stagnieren. Ende der 1990er Jahre stoppte auch der Anstieg der Chlor-Konzentrationen in der Stratosphäre. Trotzdem wird die Regeneration der schützenden Schicht noch lange dauern: Die World Meterological Organisation und die Unep gehen davon aus, dass sich die Verhältnisse über den mittleren Breiten erst Mitte dieses Jahrhunderts erholt haben werden, und über der Antarktis erwarten sie frühestens für 2065 Werte wie vor 1980.
Mag das Montreal-Protokoll die richtigen Weichen für den Schutz der Ozonschicht gestellt haben, Zeit sich zurückzulehnen ist damit noch lange nicht. Im Jahr 2006 brach das Ozonloch alle bisherigen Rekorde, natürliche Schwankungen können erste Erholungsanzeichen wieder zunichte machen. Aktuell diskutieren die Vertreter der Vertragsstaaten – anlässlich des Jubiläums wieder in Montreal – über einen weiter beschleunigten Ausstieg aus der Verwendung teilchlorierter Kohlenwasserstoffe, die im Bereich Kühlmittel und Dämmstoffe noch eingesetzt werden und nach EU-Recht erst ab 2015 verboten sein sollen.
Und neue Herausforderungen warten: Auch der Klimawandel setzt der Ozonschicht zu. Immerhin tröstlich, dass auch hier das Montreal-Protokoll einen positiven Effekt hatte. Denn wie Simulationen im März 2007 zeigten, wären wir ohne das Übereinkommen in der Entwicklung der globalen Erwärmung wohl schon einige Schritte weiter.
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