Homo floresiensis: Neue Belege für Artstatus des Floresmenschen
Zwei Wissenschaftlergruppen haben neue Argumente dafür geliefert, dass es sich bei den umstrittenen zwergenhaften Floresmenschen (Homo floresiensis) tatsächlich um eine eigene Spezies handelt. Demnach scheinen sowohl sein winziger Kopf als auch seine Füße typisch für die Art.
Dem stellen die Londoner Forscher jetzt als Präzendenzfall den Zwergenwuchs der ausgestorbenen Flusspferdarten Hippopotamus lemerlei und Hippopotamus madagascariensis auf der Insel Madagaskar entgegen, die sehr wahrscheinlich von der großwüchsigen Art Hippopotamus amphibius abstammten. Diese Tiere besaßen ebenfalls auffallend kleine Schädel. Die Verhältnisse von Körpermasse und Schädelvolumen zwischen groß- und kleinwüchsigen Flusspferden liegen nach den Berechnungen der Forscher ähnlich wie zwischen Homo erectus und Homo floresiensis [1].
Die Fossilien von Homo floresiensis sind 2004 auf der indonesischen Insel Flores entdeckt worden. Nach der Interpretation der Finder um den australischen Paläontologen Michael Morwood – der an der zweiten Studie beteiligt war – lebte die Art noch vor 20 000 Jahren und erreichte eine Körpergröße von nur einem Meter sowie ein Schädelvolumen von etwa 400 Kubikzentimetern. Diese Deutung wurde sofort von anderen Wissenschaftlern heftig angezweifelt. (aj)
Befürworter des Artstatus argumentieren in der Regel, auf Grund der langen Isolation auf der Insel Flores habe sich dort eine eigene zwergenwüchsige Menschenart – der Floresmensch – herausgebildet. Eleanor Weston und Adrian Lister vom Natural History Museum in London wollten nun den dagegen vorgebrachten Einwand entkräften, dass evolutionsbiologisch bedingter Zwergenwuchs zwar den kleinen Körper, nicht jedoch den kleinen Kopf erklären könne, weshalb es sich bei dem gefundenen Exemplar um einen Homo sapiens handeln müsse, der an der Krankheit Mikrozephalie gelitten habe. Kleinwüchsige Menschen wie die Pygmäen besäßen dagegen fast normal große Köpfe.
Dem stellen die Londoner Forscher jetzt als Präzendenzfall den Zwergenwuchs der ausgestorbenen Flusspferdarten Hippopotamus lemerlei und Hippopotamus madagascariensis auf der Insel Madagaskar entgegen, die sehr wahrscheinlich von der großwüchsigen Art Hippopotamus amphibius abstammten. Diese Tiere besaßen ebenfalls auffallend kleine Schädel. Die Verhältnisse von Körpermasse und Schädelvolumen zwischen groß- und kleinwüchsigen Flusspferden liegen nach den Berechnungen der Forscher ähnlich wie zwischen Homo erectus und Homo floresiensis [1].
Eventuell war jedoch Homo erectus nicht der unmittelbare Vorfahr von Homo floresiensis, haben William Jungers von der Stony Brook University in New York und seine Kollegen herausgefunden. Als die Wissenschaftler den Fuß des Zwergs genauer analysierten, zeigten sich im Verhältnis zu den Gliedmaßen auffallend lange Zehen. Die Stellung des großen Zehs deutet zwar an, dass Homo floresiensis aufrecht ging; die Proportionen zwischen Zehen und Beinknochen entsprechen jedoch denen, wie sie bei Affen und nicht beim modernen Menschen oder beim Homo erectus auftreten, schreiben die Forscher. Daher könnten die Floresmenschen von einer primitiveren Hominidenart abstammen [2].
Die Fossilien von Homo floresiensis sind 2004 auf der indonesischen Insel Flores entdeckt worden. Nach der Interpretation der Finder um den australischen Paläontologen Michael Morwood – der an der zweiten Studie beteiligt war – lebte die Art noch vor 20 000 Jahren und erreichte eine Körpergröße von nur einem Meter sowie ein Schädelvolumen von etwa 400 Kubikzentimetern. Diese Deutung wurde sofort von anderen Wissenschaftlern heftig angezweifelt. (aj)
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