Autismus: Neuronenüberschuss
Autistische Kinder verfügen offenbar über eine erhöhte Zahl von Nervenzellen.
Das Gehirn eines Menschen mit Autismus ist oft größer und schwerer als das Durchschnittsdenkorgan. Woher die zusätzliche Masse kommt, konnten Forscher bisher nicht erklären. Jetzt zeigt eine neue Studie: Gehirne von autistischen Kindern enthalten ungewöhnlich viele Neurone.
Eric Courchesne von der University of California in San Diego und seine Kollegen untersuchten Hirngewebe von 13 Jungen, die im Alter zwischen 2 und 16 Jahren verstorben waren. Sieben der Kinder hatten an Autismus gelitten. Die Forscher bestimmten die Anzahl der Nervenzellen im präfrontalen Kortex, der an sozialen, sprachlichen und emotionalen Vorgängen beteiligt ist – Funktionen, die bei Autisten meist eingeschränkt sind.
Die Unterschiede waren deutlich: Im Gewebe der autistischen Kinder fanden die Wissenschaftler im Schnitt 67 Prozent mehr Neurone als im Gehirn der Gesunden. Zudem wiesen die Erkrankten eine ungewöhnlich große Hirnmasse auf.
Alle kortikalen Nervenzellen entstehen schon vor der Geburt – überschüssige Neurone werden im Laufe des Lebens abgebaut. Die Befunde von Courchesne deuten darauf hin, dass dieser "strategische Zelltod" bei Autisten gestört sein könnte. Denkbar wäre aber auch, dass betroffene Kinder bereits mit zu vielen Neuronen auf die Welt kommen. (mb)
Eric Courchesne von der University of California in San Diego und seine Kollegen untersuchten Hirngewebe von 13 Jungen, die im Alter zwischen 2 und 16 Jahren verstorben waren. Sieben der Kinder hatten an Autismus gelitten. Die Forscher bestimmten die Anzahl der Nervenzellen im präfrontalen Kortex, der an sozialen, sprachlichen und emotionalen Vorgängen beteiligt ist – Funktionen, die bei Autisten meist eingeschränkt sind.
Die Unterschiede waren deutlich: Im Gewebe der autistischen Kinder fanden die Wissenschaftler im Schnitt 67 Prozent mehr Neurone als im Gehirn der Gesunden. Zudem wiesen die Erkrankten eine ungewöhnlich große Hirnmasse auf.
Alle kortikalen Nervenzellen entstehen schon vor der Geburt – überschüssige Neurone werden im Laufe des Lebens abgebaut. Die Befunde von Courchesne deuten darauf hin, dass dieser "strategische Zelltod" bei Autisten gestört sein könnte. Denkbar wäre aber auch, dass betroffene Kinder bereits mit zu vielen Neuronen auf die Welt kommen. (mb)
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