Planetologie: Rekord-Gewitter auf Saturn
![Saturn Gewittersturm Saturn Gewittersturm](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/SaturnLightning.jpg)
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
© RPWS Team / NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Position und Radiosignal des Saturnsturms | Der Gewittersturm auf Saturn bildete sich im Januar 2009 und hat noch im September nicht an Kraft verloren. Damit übertrifft er den vorherigen Rekordhalter, einen Sturm von siebeneinhalb Monaten Länge aus dem Jahr 2008.
Cassini umkreist den zweitgrößten Planeten des Sonnensystems seit dem Jahr 2004. Mit ihrem Detektor für Radiowellen empfängt die Sonde unter anderem die Signale von elektrischen Entladungen in der Atmosphäre des Gasriesen. Wie die Stromimpulse in den Sendeantennen von Funkstationen erzeugen auch die abrupten, starken Ströme von Blitzen elektromagnetische Wellen im Radiobereich. Bis heute spürte Cassini mit dieser Methode bereits neun große Gewitterzellen auf.
© NASA, JPL / University of Iowa (Ausschnitt)
Weg der Radiowellen vom Blitz zu Cassini | Die Raumsonde Cassini kann die Blitzeinschläge ohne Probleme noch in ihrer Umlaufbahn 20 000 Kilometer über der Wolkendecke von Saturn feststellen, da die Entladungen starke Radiosignale erzeugen. Die Ionosphäre (blau), der äußerste Teil der Atmosphäre, schirmt jedoch einen Teil der Strahlung ab.
Außerdem erhoffen sich die Wissenschaftler, durch die Radiosignale der Blitze indirekt auch mehr über die äußeren Atmosphärenschichten des Saturns zu erfahren. Geladene Teichen absorbieren hier einen Teil der Strahlung und geben so unter anderem Hinweise über deren Zusammensetzung und die Auswirkungen des Sonnenwinds. (rs)
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