Rosetta-Mission: Sie haben Philae gefunden!
Am 30. September endet offiziell die erfolgreiche Rosetta-Mission, wenn die Sonde auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko zum Absturz gebracht wird. Kurz vor dem Ereignis übermittelt die Sonde noch einmal ein spektakuläres Ergebnis: Nach langem Suchen hat sie schließlich Philae aufgespürt, den lange vermissten und zwischenzeitlich aufgegebenen Lander, der am 12. November 2014 auf dem kosmischen Gesteins- und Eisbrocken gelandet war, aber an unbekannter Stelle zu stehen kam. Die ESA veröffentlichte jetzt Bilder, auf denen eindeutig Philae erkennbar ist. Die Aufnahmen belegen, warum es nach jener denkwürdigen Landung so schwierig war, eine stabile Verbindung zu dem Gerät aufzubauen, so die Beteiligten der Mission.
Ursprünglich sollte Philae in einem Gebiet namens Agilkia landen, doch hüpfte sie nach dem Erstkontakt noch mehrmals empor und kam erst nach zwei Stunden endgültig zum Stillstand – in einem Bereich namens Abydos und dort wiederum unter einem Felsüberhang. Nach drei Tagen waren die Batterien des Landers erschöpft, weshalb er in eine Art Winterschlaf versetzt wurde. Im Juni und Juli 2015 kamen kurzzeitig immer wieder Verbindungen zwischen Rosetta und Philae zu Stande, als sich der Komet der Sonne annäherte und sich die Batterien dadurch wieder etwas aufluden. Übermittelte Daten engten das Suchgebiet schließlich auf ein kleines Areal ein, das Rosetta bei Überflügen fotografierte. Einige potenzielle Landeplatzkandidaten strich man in der Detailanalyse allerdings von der Liste, bevor am 2. September endlich die exakte Position aufgenommen wurde. Zu sehen sind auf den Bildern die Landebeine Philaes sowie ein Teil der Instrumente, mit denen der Lander ausgestattet ist.
"Diese Nachricht ist wunderbar", freut sich Matt Taylor, einer der leitenden Wissenschaftler der Mission. "Jetzt haben wir die bislang fehlenden Standortdaten, mit denen wir Philaes dreitägige Messungen in den richtigen Kontext stellen können." In den nächsten Wochen soll der Landeplatz noch detaillierter fotografiert und vermessen werden, bevor Rosetta schließlich in der Ma'at-Region zerschellen soll. Bis zur letzten Sekunde möchten die Wissenschaftler dann Daten aufzeichnen und Bilder schießen.
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