Naturkatastrophen: Tsunami in der Römerzeit?
Der Erdrutsch muss gewaltig gewesen sein: Die Schuttmassen bewegten sich 900 Kilometer weit vom Rand des westafrikanischen Festlandsockels weg in den Atlantik und
Das genaue Alter der gesammelten Proben muss zwar noch im Labor betätigt werden, doch die Forscher sind aufgrund der Sedimentstruktur sicher, dass es maximal 3000 Jahre beträgt. "Wenn sich das bestätigt, müssen wir vielleicht das Risiko von großen Hangrutschungen allgemein neu einschätzen", sagt Krastel. Die größte Gefahr droht von einem verheerenden Tsunami, der dabei ausgelöst würde. Aber auch Pipelines und Kabel auf dem Meeresgrund könnten schwer beschädigt werden.
Ob auch der Erdrutsch vor 2000 Jahren einen Tsunami auslöste, bleibt zu klären. Krastel hofft, in historischen Aufzeichnungen aus jener Zeit – beispielsweise von Autoren wie Herodot – Hinweise auf eine entsprechende Katastrophe zu finden, obwohl sie natürlich nur Länder betroffen hätte, die an den Atlantik grenzen.
Julia von Sengbusch
bedecken auf dem Meeresgrund noch heute eine Fläche von 150 000 Quadratkilometern. Normalerweise bewirken Erdbeben, dass die Sedimente am Kontinentalhang den Halt verlieren. Die Küste Westafrikas ist jedoch seismisch inaktiv, weil hier keine Erdplatten aneinanderstoßen. Geologen nahmen deshalb bisher an, dass gewaltige Rutschungen in dieser Region ausschließlich bei raschen Klimaänderungen in Verbindung mit starken Meeresspiegelschwankungen auftreten. Das Ereignis, dessen Spuren Sebastian Krastel vom Kieler Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft" und seine Kollegen nun 450 Kilometer südlich der Kanarischen Inseln entdeckten, fand allerdings vor nur etwa 2000 Jahren statt – lange nach dem Ende der jüngsten Eiszeit in einer klimatisch stabilen Phase.
Das genaue Alter der gesammelten Proben muss zwar noch im Labor betätigt werden, doch die Forscher sind aufgrund der Sedimentstruktur sicher, dass es maximal 3000 Jahre beträgt. "Wenn sich das bestätigt, müssen wir vielleicht das Risiko von großen Hangrutschungen allgemein neu einschätzen", sagt Krastel. Die größte Gefahr droht von einem verheerenden Tsunami, der dabei ausgelöst würde. Aber auch Pipelines und Kabel auf dem Meeresgrund könnten schwer beschädigt werden.
Ob auch der Erdrutsch vor 2000 Jahren einen Tsunami auslöste, bleibt zu klären. Krastel hofft, in historischen Aufzeichnungen aus jener Zeit – beispielsweise von Autoren wie Herodot – Hinweise auf eine entsprechende Katastrophe zu finden, obwohl sie natürlich nur Länder betroffen hätte, die an den Atlantik grenzen.
Julia von Sengbusch
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