Biodiversität: Versteckte Insektenvielfalt?
Die Artenvielfalt tropischer Insekten könnte noch höher sein, als konservative Schätzungen bislang veranschlagten. "Versteckte" Spezies seien bislang nicht berücksichtigt worden, so Marty Condon vom Cornell College und ihre Kollegen. Zudem überrage die Nischenvielfalt deutlich bisherige Vermutungen.
Um zu sehen, wie stark sich die tatsächliche von der bislang bekannten Diversität der Fliegen unterscheidet, zog Condons Team mehr als 2800 Individuen groß und untersuchte deren Erbgut. Die Tiere stammten aus zehn verschiedenen Regionen Lateinamerikas und von 24 Kürbisarten. Insgesamt ermittelten sie so 52 Spezies, die äußerlich nur bei sehr genauem Blick differierten, aber genetisch teilweise sehr stark voneinander abwichen. Nur eine einzige Art fraß sowohl Samen wie auch Blüten ihrer Wirtspflanze, alle anderen ernährten sich ausschließlich von einem Pflanzenteil oder spezialisierten sich gar nur auf ein Blütengeschlecht. Bis zu 13 verschiedene Fruchtfliegen konnten die Forscher so auf manchen Pflanzen nachweisen – wo bislang nur zwei oder drei bekannt waren, weil die anderen nicht als eigenständig erkannt wurden. Generell beherbergten weit verbreitete Gewächse mehr Insektenspezies als solche mit eher kleinem Lebensraum.
Äußerlich gleichen sich viele Insekten zwar völlig, doch unterschieden sie sich genetisch deutlich, schreiben die Forscher, nachdem sie lateinamerikanische Fruchtfliege der Gattung Blepharoneura untersucht hatten. Sie leben und fressen innerhalb der Früchte und Blüten von Kürbissen, ohne sichtbare äußere Schäden zu hinterlassen, weshalb sie von Entomologen häufig übersehen werden. Viele dieser Gewächse produzieren außerdem männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze, jedoch auf unterschiedlichen Zweigen, die jeweils von verschiedenen Arten genutzt werden.
Um zu sehen, wie stark sich die tatsächliche von der bislang bekannten Diversität der Fliegen unterscheidet, zog Condons Team mehr als 2800 Individuen groß und untersuchte deren Erbgut. Die Tiere stammten aus zehn verschiedenen Regionen Lateinamerikas und von 24 Kürbisarten. Insgesamt ermittelten sie so 52 Spezies, die äußerlich nur bei sehr genauem Blick differierten, aber genetisch teilweise sehr stark voneinander abwichen. Nur eine einzige Art fraß sowohl Samen wie auch Blüten ihrer Wirtspflanze, alle anderen ernährten sich ausschließlich von einem Pflanzenteil oder spezialisierten sich gar nur auf ein Blütengeschlecht. Bis zu 13 verschiedene Fruchtfliegen konnten die Forscher so auf manchen Pflanzen nachweisen – wo bislang nur zwei oder drei bekannt waren, weil die anderen nicht als eigenständig erkannt wurden. Generell beherbergten weit verbreitete Gewächse mehr Insektenspezies als solche mit eher kleinem Lebensraum.
Die Schätzungen, wie groß die Kerbtierwelt sein könnte, reichen bislang von 3 bis 30 Millionen Arten. Condons Arbeit lässt vermuten, dass sich der tatsächliche Wert eher an der oberen Grenze bewegt. Noch dazu, weil die untersuchten Fliegen nur während einzelner Expeditionen und von blühenden beziehungsweise fruchtenden Pflanzen gesammelt wurden. Andere Entwicklungsstadien blieben derweil unberücksichtigt, gibt die Biologin zu bedenken. (dl)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.