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Schmetterlingssterben: Zwei Drittel weniger

Wie viele Schmetterlinge flattern über bayrische Wiesen? In der Nähe intensiv genutzter Ackerflächen fanden Forscher nur ein Drittel so viele Tiere wie in naturnahen Arealen.
Kaum noch Lebensraum für Wildtiere

Rund die Hälfte der 189 in Deutschland ursprünglich heimischen Tagfalterarten stehen auf der Roten Liste oder sind bereits ausgestorben. Eine treibende Kraft dahinter dürfte die industrielle Landwirtschaft sein. Das legt jetzt auch eine Studie nahe, für die Wissenschaftler um Thomas Schmitt vom Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut im brandenburgischen Müncheberg die Tagfalterfauna auf Wiesen östlich von München untersucht haben.

Auf Grasland, das von intensiv genutzten Äckern umgeben sind, fanden die Wissenschaftler insgesamt zwei Drittel weniger Schmetterlinge als auf naturbelassenen Flächen in Naturschutzgebieten. Auch die Artenvielfalt war deutlich geringer: Im landwirtschaftlichen Umfeld gab es nur halb so viele Schmetterlingsarten, darunter überwiegend Generalisten.

Wie die Forscher im Fachjournal »Insect Conservation and Diversity« auflisten, besuchten sie insgesamt 21 Wiesenflächen. 17 dieser Areale lagen in einer landwirtschaftlich genutzten Umgebung, vier in naturnah bewirtschafteten Naturschutzgebieten. »Auf den Wiesen innerhalb der landwirtschaftlich genutzten Felder haben wir im Schnitt 2,7 Tagfalterarten pro Besuch gefunden, auf den vier Untersuchungsgebieten innerhalb der beiden Naturschutzgebiete ›Dietersheimer Brenne‹ und ›Garchinger Heide‹ waren es durchschnittlich 6,6 Arten«, erläutert Werner Ulrich, Forscher der Copernicus-Universität im polnischen Thorn und Koautor der Studie, in einer Mitteilung der Senckenberg-Gesellschaft. Insgesamt erfasste das Team 24 Tagfalter-Arten und 864 Individuen.

Die Forscher gehen davon aus, dass der Einsatz von Spritzmitteln für den Schwund unter den Schmetterlingen verantwortlich ist. »Unsere Studie unterstreicht die negativen Auswirkungen der industrialisierten, konventionellen Landwirtschaft auf die Tagfaltervielfalt und zeigt, dass dringend umweltverträglichere Anbaumethoden benötigt werden.« Wie man die Insekten am besten schützt und was ihnen wie stark zusetzt, müssten weitere Untersuchungen vor Ort klären.

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