Verhaltenspsychologie: Zwietracht verbindet
Im Krieg steigt die Kooperationsbereitschaft innerhalb einer Gruppe an.
Zusammenhalt und Miteinander innerhalb einer Gruppe funktionieren am besten, wenn alle Mitglieder an einem Strang ziehen. Wer sich querstellt, wird den Missmut seiner Teamkollegen schnell zu spüren bekommen. Dass solche Sanktionen während Kriegszeiten drastischer ausfallen können als im Frieden, wiesen nun zwei Forscher von der University of California in Los Angeles nach.
Der Libanonkrieg 2006 zwischen Israel und der Hisbollah gab Ayelet Gneezy und Daniel Fessler die Gelegenheit, ihre Hypothese zu überprüfen. Die Forscher ließen zivile Probanden aus Tel Aviv in zwei Experimenten vor, während und nach dem militärischen Konflikt um Geld spielen. Im so genannten "Ultimatumspiel" erhielt jeder Spieler der Gruppe A einen gewissen Betrag mit der Auflage, seinem Gegenüber aus der Gruppe B davon etwas abzugeben. Spieler A durfte dabei entscheiden, wie er die Summe aufteilen wollte. Spieler B konnte diesen Vorschlag akzeptieren oder auch ablehnen. Dann gingen allerdings beide Probanden leer aus.
Das "Vertrauensspiel" setzte noch eine Schwierigkeit oben drauf: Nachdem Spieler A den Anteil seiner Spende für Spieler B bestimmt hatte, wurde diese Summe verdreifacht. Nun war Spieler B an der Reihe zu entscheiden, wie viel A davon zurückerhalten sollte.
Erwartungsgemäß lehnten die meisten Probanden ein zu mickriges Angebot im Ultimatumspiel ab. Während jedoch in Friedenszeiten Dreiviertel der Spieler B eine Spende von 20 Prozent noch akzeptieren konnten, stieg die Ablehnungsrate im Krieg auf über die Hälfte an. Auch beim Vertrauensspiel erstatteten die Spieler B – sofern sie eine beträchtliche Summe erhalten hatten – während des Kriegs wesentlich mehr Geld an A zurück als zu ruhigen Zeiten.
Die beiden Forscher deuten ihr Ergebnis als einen starken Beweis dafür, dass Menschen insbesondere während kriegerischer Auseinandersetzungen um des guten Zusammenhalts willen unkooperatives Verhalten anderer Gruppenmitglieder sanktionieren. Dafür nehmen sie auch persönliche Nachteile in Kauf. (mb)
Der Libanonkrieg 2006 zwischen Israel und der Hisbollah gab Ayelet Gneezy und Daniel Fessler die Gelegenheit, ihre Hypothese zu überprüfen. Die Forscher ließen zivile Probanden aus Tel Aviv in zwei Experimenten vor, während und nach dem militärischen Konflikt um Geld spielen. Im so genannten "Ultimatumspiel" erhielt jeder Spieler der Gruppe A einen gewissen Betrag mit der Auflage, seinem Gegenüber aus der Gruppe B davon etwas abzugeben. Spieler A durfte dabei entscheiden, wie er die Summe aufteilen wollte. Spieler B konnte diesen Vorschlag akzeptieren oder auch ablehnen. Dann gingen allerdings beide Probanden leer aus.
Das "Vertrauensspiel" setzte noch eine Schwierigkeit oben drauf: Nachdem Spieler A den Anteil seiner Spende für Spieler B bestimmt hatte, wurde diese Summe verdreifacht. Nun war Spieler B an der Reihe zu entscheiden, wie viel A davon zurückerhalten sollte.
Erwartungsgemäß lehnten die meisten Probanden ein zu mickriges Angebot im Ultimatumspiel ab. Während jedoch in Friedenszeiten Dreiviertel der Spieler B eine Spende von 20 Prozent noch akzeptieren konnten, stieg die Ablehnungsrate im Krieg auf über die Hälfte an. Auch beim Vertrauensspiel erstatteten die Spieler B – sofern sie eine beträchtliche Summe erhalten hatten – während des Kriegs wesentlich mehr Geld an A zurück als zu ruhigen Zeiten.
Die beiden Forscher deuten ihr Ergebnis als einen starken Beweis dafür, dass Menschen insbesondere während kriegerischer Auseinandersetzungen um des guten Zusammenhalts willen unkooperatives Verhalten anderer Gruppenmitglieder sanktionieren. Dafür nehmen sie auch persönliche Nachteile in Kauf. (mb)
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