Kompaktlexikon der Biologie: Wachse
Wachse, wasserunlösliche Ester langkettiger aliphatischer Fettsäuren mit ebenfalls langkettigen aliphatischen oder zyklischen Alkoholen (Alkohole). Sie dienen in erster Linie der Verminderung der Wasserdampfabgabe und sind zusammen mit dem Cutin Hauptbestandteile der Cuticula. Durch die Cuticula hindurch können auch Wachse abgeschieden werden, die auf der Oberfläche haften bleiben. Häufig treten diese Wachsablagerungen als weißlicher Reif in Erscheinung, z.B. bei Rotkraut oder Weintrauben. W. besitzen Kristallstruktur; man kann Körnchen, gerade oder gekrümmte Stäbchen, Röhrchen und viele andere Formen finden. Dabei besteht ein enger Zusammenhang zwischen Form und chemischer Zusammensetzung der W., was sich aus der Selbstorganisation in Abhängigkeit molekularer Parameter erklären lässt. Sie spielen für die Benetzbarkeit der Blätter eine wesentliche Rolle. Auch für die Schädlingsbekämpfung sind sie von großem Interesse, da Spritz- und Stäubemittel chemisch so gestaltet sein müssen, dass sie auf diesen Substanzen haften können. Teilweise ist hierzu der Zusatz von Haft- und Netzmitteln notwendig.
Bei Tieren dienen die W. wegen ihrer Wasser abweisenden Wirkung zum Einfetten der Haut und des Gefieders. Bienen verwenden W. als Bausubstanz für die Waben. Bekannte tierische W. sind Walrat (Physeteridae), Schellackwachs (Schellack), Bienenwachs und Wollwachs (Lanolin).
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