Lexikon der Neurowissenschaft: Gehirnvolumen
Gehirnvolumen s, Hirnvolumen, Ebrain volume, der Rauminhalt des Gehirns (in cm3), der zumindest bei Säugern der Schädelkapazität (Endocranialvolumen) entspricht ( siehe Tab. ); bei Vergleichen wird meist das Gehirngewicht (Gehirnmasse) in g angegeben. Es nimmt in der Phylogenese generell zu (Cerebralisation, Evolution der Nervensysteme und Gehirne) und ist häufig geschlechtsabhängig. Ein größeres Gehirnvolumen bzw. Gehirngewicht ist aber nicht unbedingt mit größerer Hirnleistung bzw. Intelligenz korreliert. Das Gehirnvolumen als die Summe der Volumina seiner Anteile, d.h. seiner Zellen und der Cerebrospinalflüssigkeit wird von den Osmolytkonzentrationen im Gehirn (Na+, K+, Cl-) bestimmt, wobei unter Normalbedingungen ein osmotisches Gleichgewicht zwischen Gehirn und Blutplasma besteht. Dieses Gleichgewicht wird besonders durch die Blut-Hirn-Schranke und die Blut-Liquor-Schranke gewährleistet. Die Volumenregulation des Gehirns führt bei Bedarf zu Änderungen des Hirnvolumens durch Austausch von Flüssigkeit und Elektrolyten zwischen verschiedenen Kompartimenten. – Je größer ein Tier ist, desto höher sind auch sein absolutes Gehirnvolumen bzw. -gewicht. Jedoch ist das Verhältnis von Gehirnvolumen und Körpergewicht nicht bei allen Tierarten gleich. Je größer ein Tier ist, desto niedriger ist sein Gehirnvolumen im Verhältnis zu seinem Körpergewicht ( siehe Tab. ). Solch unterschiedliche Zu- oder Abnahme einzelner Meßgrößen wird als Allometrie bezeichnet. Gyrierung.
Gehirnvolumen
Schädelkapazitäten einiger Primaten und ihre Relation zur Körpermasse:
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Gorilla | 535 | 1:330 | |
Gorilla | 456 | 1:190 | |
Orang-Utan | 434 | 1:175 | |
Paviane | 200 | 1:125 | |
Schimpanse | 399 | 1:115 | |
Orang-Utan | 375 | 1:110 | |
Schimpanse | 371 | 1:110 | |
Klammeraffen | 110 | 1:70 | |
Gibbon | 103 | 1:60 | |
Gibbon | 100 | 1:60 | |
Mensch | 1446 | 1:50 | |
Mensch | 1330 | 1:45 | |
Koboldmakis | 4 | 1:40 | |
Totenkopfäffchen | 25 | 1:30 | |
Kapuzineraffen | 75 | 1:30 |
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