Lexikon der Biochemie: Rezeptoren
Rezeptoren, 1) Proteine, die mit einem extrazellulären Signalmolekül (Ligand, primärer Botenstoff) in Wechselwirkung treten, und durch Konformationsänderungen bestimmte Funktionen oftmals über sekundäre Botenstoffe (cAMP, Ca2+-Ionen, Diacylglycerin, Inositoltriphosphat u.a.) in der Zelle aktivieren oder inhibieren. Bei den membranständigen Zelloberflächen-R. unterscheidet man zwischen den Ionenkanal-gekoppelten, G-Protein-gekoppelten und katalytischen R. Ionenkanal-gekoppelte R. sind Neurotransmitter-abhängige Ionenkanäle, die sich in aktivierter Form kurzfristig öffnen oder schließen. Durch G-Protein-gekoppelte R. werden membrangebundene Enzyme oder auch Ionenkanäle über GTP-bindende Proteine aktiviert oder inhibiert. Schließlich wirken katalytische R. entweder selbst enzymatisch oder sind sehr oft mit Protein-Kinasen assoziiert, wodurch in der Zielzelle Proteine phosphoryliert werden. Steroidhormone, Thyreoidhormone, Retinoide und Vitamin D diffundieren als kleine hydrophobe Moleküle durch die Plasmamembran der entsprechenden Zielzellen und binden an intrazelluläre R., wodurch der entsprechende Rezeptor aktiviert und im Zellkern die Transcription bestimmter Gene reguliert wird. Lösliche Gase, wie z.B. Stickstoffmonoxid diffundieren ebenfalls durch die Plasmamembran der Zielzelle und aktivieren meist die Guanylat-Cyclase, die den sekundären Botenstoff cGMP bildet.
2) Spezielle Zellen, die Reize aufnehmen und die entsprechenden Informationen weiterleiten. Vertreter sind beispielsweise Photo-, Chemo-, Thermo- und Barorezeptoren.
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