Lexikon der Chemie: Beizenfarbstoffe
Beizenfarbstoffe, eine Gruppe von synthetischen Farbstoffen, die mit Metallsalzen (meist Chromalaun, Zinnsalze, Eisen-, Aluminium- und Kupfersalze, gegebenenfalls zusammen mit Calciumsalzen) gefärbte Komplexverbindungen, die Farblacke, zu bilden vermögen. Alle diese Farbstoffe haben gemeinsam, daß sie in 2- oder 4-Stellung zwei gleiche oder verschiedene der "beizenziehenden Gruppen" (-OH, -COOH oder -NH2) enthalten. Die Beizung der zu färbenden Faser erfolgt durch Tränken mit der Salzlösung und anschließendes Dämpfen. Die Farbe des entstehenden Farblackes hängt weitgehend von dem als Beize verwendeten Salz ab. So ist z. B. die Farbe des Chrom-Alizarin-Farblackes braun, die des entsprechenden Aluminiumfarblackes rot, die des Eisenfarblackes violett. Wegen dieser Eigenschaft bezeichnet man solche Farbstoffe als polygenetisch. Bei Chromsalzen spricht man auch von Chromentwicklungs- oder Chromierfarbstoffen, da sie auf der Faser entwickelt werden. Zu den B. gehören die Alizarinfarbstoffe, die mit Chromsalzen fixierbaren Azofarbstoffe, einige Triphenylmethanfarbstoffe (Triarylmethanfarbstoffe) und Anthrachinonfarbstoffe sowie Gallocyaninderivate aus der Gruppe der Oxazine.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.