Lexikon der Chemie: Chromkomplexe
Chromkomplexe, Koordinationsverbindungen des Chroms, in denen das Zentralatom in den Oxidationsstufen -IV bis +VI auftreten kann. Die besonders häufigen und eingehend untersuchten, durch hohe kinetische Stabilität ausgezeichneten oktaedrischen Chrom(III)-komplexe werden durch das violette Hexaaquachrom(III)-Ion [Cr(H2O)6]3+ ebenso repräsentiert wie durch die zahlreichen Chrom(III)-ammin-komplexe, die früher zusammenfassend als Chromiake bezeichnet wurden. Grundkörper dieser C. ist das Hexaamminchrom(III)-Ion [Cr(NH3)6]3+, von dem sich weitere Vertreter mittels partiellen Austausches der Ammin- durch anionische oder Neutralliganden ableiten. Ein wichtiger Vertreter ist das Reinecke-Salztrans-[Cr(NCS)4-(NH3)2]·H2O, das in der qualitativen und quantitativen Analyse verwendet wird. Typische Chrom(II)-komplexe liegen im himmelblauen, luftempfindlichen Hexaaquachrom(II)-Ion [Cr(H2O)6]2+ sowie in dem zweikernigen Chrom(II)-acetat [Cr2(OOCCH3)4-(H2O)2] (mit Cr----Cr -Vierfachbindung) vor. Die tetraedrische Konfiguration ist in den Oxochromaten des Typs [CrO4]n- (n = 2 ... 4) gegeben, während starke Liganden, wie Dipyridin oder Kohlenmonoxid, niedere Oxidationsstufen des Chroms zu stabilisieren vermögen: [Cr(dipy)3]n (n = 0, +1), [Cr(CO)6], [Cr2(CO)10]2-, [Cr(CO)4]4-; ein wichtiger Repräsentant der Chrom(0)-Komplexe ist auch das Dibenzolchrom.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.