Lexikon der Chemie: Gasanalyse
Gasanalyse, ein Teilgebiet der Analyse, das sich mit der Untersuchung von Gasgemischen befaßt.
Die qualitative G. hat als Ziel die Ermittlung der Art der Bestandteile eines Gasgemisches. Bei reaktionsfähigen Gasen, z. B. Ammoniak, Chlor, Kohlendioxid oder Schwefeldioxid, kann der Nachweis nach Absorption in Wasser mit den auch in der qualitativen anorganischen Analyse üblichen chem. Methoden erfolgen. Nicht reaktive Gase, z. B. Kohlenwasserstoffe, Stickstoff und Wasserstoff, werden heute meistens mit der Methode der Gaschromatographie nachgewiesen. Vielfach lassen sich bestimmte Gase auf einfache Weise mit Hilfe von Gasprüfröhrchen erkennen.
Die quantitative G. hat als Ziel die Ermittlung der Menge der einzelnen Bestandteile eines Gasgemisches. Sie kann entweder mit chemischen oder mit physikalischen Methoden durchgeführt werden. Die chem. Methoden beruhen auf der spezifischen Absorption der einzelnen Bestandteile eines Gasgemisches in verschiedenen Absorptionslösungen. Aus der Volumenabnahme der Probe läßt sich die meistens in Volumenprozent angegebene Menge der einzelnen Bestandteile direkt ablesen. Diese volumetrische G. erfolgt oftmals mit dem Orsat-Apparat. Reaktionsfähige Gase können auch in geeigneten Lösungen absorbiert und anschließend mit üblichen chem. Methoden bestimmt werden, z. B. Chlorwasserstoff und andere saure Gase mit der Methode der Alkalimetrie (Neutralisationsanalyse). Einige physikalische Methoden der G., z. B. die fraktionierte Kondensation oder Destillation, haben nach der Einführung der Gaschromatographie, der heute wichtigsten Methode der G., ihre Bedeutung fast völlig verloren. Mittels der Potentiometrie läßt sich der Sauerstoffgehalt in Rauch- und Verbrennungsgasen laufend verfolgen, wobei eine galvanische Kette mit sauerstoffleitenden Festelektrolyten verwendet wird. Auch die Infrarotabsorption kann zur Bestimmung einiger Gase dienen, z. B. im Bergbau zur kontinuierlichen Überwachung des Methan-, Kohlenmonoxid- und Kohlendioxidgehaltes der Luft.
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