Lexikon der Chemie: Ionomere
Ionomere, Polymere, deren Molekülketten durch ionische Bindungen verknüpft sind. Von technischer Bedeutung sind die I., die aus den Copolymeren des Ethens mit ungesättigten Carbonsäuren sowie aus Copolymeren des Butadiens mit Methacrylsäure erhalten werden. Die Carboxygruppen der Seitenketten werden durch Zusatz von Basen neutralisiert und bilden mit deren Kationen (z. B. Natrium, Kalium, Magnesium, Zink) ionische Bindungen, wobei nicht jeder ionischen Gruppe der Molekülkette ein Gegenion zugeordnet werden kann, sondern eine inselförmige Anhäufung (Cluster) der ionischen Gruppen erfolgt (Abb.). Bei Normaltemperatur verhalten sich die I. wie ein Duroplast.
Ionomere. Abb.: Schematischer Aufbau.
Durch Temperaturerhöhung tritt eine Umverteilung der Gegenionen ein, so daß die Molekülketten nicht mehr fest angeordnet sind, sondern sich gegeneinander verschieben lassen. Die I. verhalten sich darum bei höheren Temperaturen wie Thermoplaste.
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