Lexikon der Chemie: Minerale
Minerale, chemisch und physikalisch homogene, natürliche Teile der Erdkruste. Fast alle M. sind fest, nur das in kleinen Tröpfchen im Gestein vorkommende natürliche Quecksilber ist flüssig. Die meisten M. kommen kristallin, wenige amorph vor. Die meisten M. sind anorganische Stoffe, wobei Körper mit organischer Form und Struktur nicht als M. gelten. Bernstein und die fossilen Brennstoffe (Braun- und Steinkohle, Erdöl) sind Gemenge, also keine M.
Die chemische Zusammensetzung von M. läßt sich bei den M. niedrigerer Entstehungstemperatur leichter in einer Formel ausdrücken, weil hier Mischkristallbildungen seltener sind. Bei M. höherer Bildungstemperatur (über 400 °C) ist Mischkristallbildung verbreitet und führt zu sehr komplizierten kristallchemischen Formeln.
In den M. liegen entweder chem. Elemente, Sulfide, Halogenide, Oxide oder Sauerstoffsalze (Nitrate, Carbonate, Sulfate, Chromate, Phosphate, Borate, Silicate) vor. Die wichtigsten physikalischen Eigenschaften der M. sind Härte (angegeben nach Mohs), Dichte, Spaltbarkeit, Glanz, Farbe und Strich, Dehnbarkeit, einfache und doppelte Lichtbrechung sowie elektrisches und magnetisches Leitvermögen sowie Wärmeleitvermögen.
Nach ihrer Entstehung unterscheidet man M. der magmatischen, sedimentären und metamorphen Reihe. Es sind weit über 2000 M. bekannt. Verschiedene M. bilden größere Teile der Erdkruste und werden zu den Gesteinen gezählt. Die meisten Gesteine sind Gemenge verschiedener M.
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