Lexikon der Chemie: Nitrosylkomplexe
In den überwiegend auftretenden N. mit linearer MNO-Gruppierung gemäß a stellt das NO einen Dreielektronendonor dar und wird als dem Kohlenmonoxid isoelektronisches Nitrosyl-Kation NO+ gebunden. Dementsprechend werden isoelektronische Reihen (Nitrosyl-Verschiebungssatz) von Metall-carbonylnitrosylen wie [Ni(CO)4], [(Co(CO)3NO], [Fe(CO)2(NO)2], [Mn(CO)(NO)3] und [Cr(NO)4], dem einzigen strukturell gesicherten homoleptischen N., gefunden. In N. mit abgewinkelter MNO-Gruppierung entsprechend b, z. B. in [Co(NO)(NH3)5]X2 und [IrCl2(NO){P(C6H5)3}2], wird der NO-Ligand als Einelektronendonor aufgefaßt und koordiniert als Nitroxyl-Anion NO-. Wichtige N. sind ferner die Nitrosylpentacyanometallate [M(CN)5NO]n-, z. B. das Nitroprussidnatrium, Na2[Fe(CN)5NO]·2 H2O, die roten und schwarzen Roussinschen Salze, M2[Fe2S2(NO)4] bzw. M[Fe4S3(NO)7] mit Fe-S-Clusterstruktur und das für den Nitrat-Nachweis mit Hilfe der "Brauner-Ring-Reaktion" typische [Fe(H2O)5NO]2+-Kation. Ähnlich CO vermag NO auch in einigen Komplexen als zwei- oder dreifach verbrückender Ligand gemäß c bzw. d zu fungieren.
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