Lexikon der Chemie: Spreitung
Spreitung, das Ausbreiten eines unlöslichen oder schwerlöslichen Stoffes auf der Oberfläche von Flüssigkeiten oder Festkörpern unter Ausbildung eines einheitlichen Filmes. Bei der S. grenzflächenaktiver Stoffe bildet sich dabei ein monomolekularer Film. Bei der S. von Flüssigkeiten auf Flüssigkeiten oder festen Körpern (vollständige Benetzung) bilden sich multimolekulare Schichten. Die Ursachen in beiden Fällen sind vollkommen verschieden. Beim Spreiten grenzflächenaktiver Stoffe auf Wasser ist die Ausbreitung bedingt durch starke Solvatation der polaren Gruppen und die damit verbundene Abstoßung zwischen ihnen und den vergleichsweise schwachen Anziehungskräften zwischen den unpolaren Ketten. Die S. von Flüssigkeiten auf Flüssigkeiten oder Festkörpern ist immer mit einer Vorzeichenänderung der Dispersionskräfte (van-der-Waalssche Bindungskräfte) verbunden. Diese Vorzeichenänderung ist nur bei makroskopischen Phasen möglich.
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