Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Zinksulfat

Zinksulfat, ZnSO4, rhombische Kristalle; D. 3,54 g cm-3, F. 600 °C (Z.). Z. ist in Wasser leicht löslich und zerfällt beim starken Erhitzen, besonders in Gegenwart von Reduktionsmitteln, unter Bildung von Zinkoxid, Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid und Sauerstoff. Aus wäßriger Lösung kristallisiert es als Heptahydrat, ZnSO4·7 H2O, das, auch als Zinkvitriol bezeichnet, große, farblose, glasglänzende, säulenförmige, rhombische Kristalle bildet; D. 1,957 g cm-3, F. 100 °C. Zinkvitriol spaltet bei vorsichtigem Erwärmen zunächst sechs Moleküle Kristallwasser ab und geht bei etwa 280 °C in wasserfreies Z. über. Bei Kristallisation von Z. werden aus wäßriger Lösung oberhalb 39 °C ein Hexahydrat ZnSO4·6 H2O und oberhalb 60 °C das Monohydrat ZnSO4·H2O gewonnen. Z. findet sich vereinzelt in der Natur, wasserfrei als Zinkosit, als Heptahydrat, in Gestalt des Goslarits (natürlicher Zinkvitriol, weißer Vitriol). Technisch wird es in großen Mengen gewonnen, und zwar durch vorsichtige sulfatisierende Röstung von Sphalerit (Zinkblende) gemäß ZnS + 2 O2 → ZnSO4, durch Laugen von geröstetem Zinksulfid oder gebranntem Smithsonit (Zinkspat) mit Schwefelsäure oder durch Reaktion von Zink mit Schwefelsäure. Z. ist Zwischenprodukt bei der Herstellung weiterer Zinkverbindungen. Man verwendet es zur Gewinnung von Elektrolytzink, im Zeugdruck und in der Zeugfärberei zur Herstellung von Lithopone, zum Imprägnieren von Holz und Häuten, als Spinnbadzusatz bei der Kunstseidengewinnung sowie in der Galvanostegie. In der Medizin dient Z. gelegentlich als Brechmittel und in stark verd. Lösung als sekretionsbeschränkendes und adstringierendes Mittel zu Waschungen und Umschlägen.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.