Lexikon der Ernährung: Harn
Harn, Urin, Eurina, flüssige Ausscheidung (Exkremente) der Nieren. Neben der Ausscheidung sog. harnpflichtiger Substanzen, ist die Bildung des H. wesentlich für den Flüssigkeitshaushalt (Wasserhaushalt), den Elektrolythaushalt sowie den Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Die pro Tag ausgeschiedene Harnmenge (ca. 1–1,5 l) hängt entsprechend von der Trinkmenge sowie Flüssigkeitsverlusten (Schwitzen, Bluverlust, Erbrechen, Diarrhö) ab. Die Zusammensetzung des abgegebenen Harns schwankt im Tagesverlauf; der gesammelte 24-Stunden-Urin bietet wichtige diagnostische Hinweise auf die physiologische Situation des Körpers (Tab.).
Primärharn ist das Filtrat der Nieren-Glomeruli (glomeruläre Filtration), welches durch Rückresorption von gelösten Bestandteilen und Flüssigkeit zum Sekundärharn wird, dessen Zusammensetzung sich während der Passage der Harnwege nur noch vergleichsweise wenig verändert.
Harn: Tab. Zusammensetzung des 24-Sunden-Urins eines Erwachsenen. [n. Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, 258. Aufl., de Gruyter, Berlin, New York 1998]
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Harnstoff | 20 g | |
Kreatinin | 1,2–1,8 g | |
Protein, gesamt | < 150 mg | |
Albumin | < 30 mg | |
Aminosäuren | 800 mg | |
Harnsäure | 500 mg | |
D-Glucose | 70 mg | |
Na+ | 60–200 mmol | |
K+ | 30–100 mmol | |
Ca2+ | 2,5–6 mmol | |
Mg2+ | 1–10 mmol | |
NH4+ | 30–40 mmol | |
Cl– | 120–240 mmol | |
PO43– | 15–30 mmol | |
SO42– | 18–22 mmol |
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