Lexikon der Ernährung: LDL-Rezeptor
LDL-Rezeptor, ELDL receptor, ein fünf Domänen umfassendes Protein, das in der Zellmembran nahezu jeder Körperzelle verankert ist und Apolipoprotein B-100 sowie Apo-E haltige Lipoproteine (LDL, VLDL) binden und ins Zellinnere schleusen (internalisieren) kann. Seine Aktivität spielt daher eine zentrale Rolle in der Regulation des LDL-Metabolismus. Verschiedene Defekte des LDL-Rezeptors (z. B. LDL-Rezeptormangel) führen zur Hypercholesterinämie, deren Schweregrad vom Ausmaß der verminderten LDL-Rezeptoraktivität abhängt: bei einer heterozygoten familiären Hypercholesterinämie (FH; Hyperlipoproteinämien) besteht eine um ca. 50 % reduzierte LDL-Rezeptoraktivität, bei einer homozygoten FH findet sich keine messbare LDL-Rezeptoraktivität mehr.
Durch eine Reduktion des intrazellulären Cholesterin-Pools (z. B. durch HMG-CoA-Reduktasehemmer) können Hypercholesterinämien durch die Steigerung der LDL-Rezeptoraktivität behandelt werden – die homozygote FH wird hierdurch aufgrund fehlender oder funktionsloser LDL-Rezeptoren jedoch kaum gebessert.
Dem LDL-Rezeptordefekt liegen verschiedene Mutationen im LDL-Rezeptorgen zugrunde: neben einer verminderten Rezeptorsynthese (LDL-Rezeptormangel im engeren Sinne = Klasse-I-Allele nach Brown und Goldstein) gibt es auch Gendefekte, die zu qualitativ veränderten und damit funktionslosen LDL-Rezeptoren (III) oder zu Störungen des Rezeptorturnovers (z.B. im intrazellulären Transport = II oder bei Internalisierung und Recycling = IV) führen.
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