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Lexikon der Ernährung: Saccharose

Saccharose, Rohrzucker, Rübenzucker, Esucrose, „sugar“, das wichtigste Disaccharid, aufgebaut aus den Monosacchariden D-Glucose und D-Fructose (Abb.). Bei der Verdauung wird S. durch Disaccharidasen im Darm gespalten. Glucose und Fructose können dann rasch resorbiert werden.
Vorkommen: S. ist ein wichtiges Stoffwechselprodukt aller chlorophyllhaltigen Pflanzen und die Transportform der Kohlenhydrate innerhalb ihrer Leitgewebe. Im tierischen Organismus kann S. nicht synthetisiert werden. Besonders reichlich ist das Vorkommen in Zuckerrohr (12–26 %) und Zuckerrübe (12–20 %), aus denen bevorzugt die Gewinnung erfolgt, aber auch in Zuckerhirse, -mais (je 10–18 %) u. a. Aufgrund physiologischer Unterschiede der Photosynthese von Zuckerrohr und Zuckerrüben, lassen sich Rohrzucker und Rübenzucker mit aufwändigen Analysenmethoden unterscheiden (unterschiedliche Häufigkeiten der stabilen Kohlenstoff-Isotope 12C und 13C). Für die Verwertung der S. im menschlichen Organismus ist der Unterschied nicht relevant. Durch Hydrolyse (durch Säure oder enzymatisch) wird S. zu D-Glucose und D-Fructose im Verhältnis 1 : 1 (Invertzucker) gespalten.
Ernährungsphysiologische Bedeutung: S. ist der im Haushalt am häufigsten verwendete Zucker (Haushaltszucker, Raffinade). Auch Süßwaren und Erfrischungsgetränke sind reich an S. Der Verbrauch in Industrieländern ist sehr hoch. Zwischen hohem Zuckerkonsum und Adipositas, Zahnkaries und möglicherweise auch Arteriosklerose und Herzinfarkt wurde eine positive Korrelation festgestellt. Wegen seiner hohen Süßkraft (Prägung der Süßpräferenz) sowie der Gefährdung von Säuglingen mit hereditärer Fructoseintoleranz wurde die S. in Säuglingsmilchnahrungen durch Lactose, Glucose und Maltose ersetzt.
Lebensmitteltechnologische Anwendungen:
S. ist das wichtigste Süßungsmittel für die Küche und die Lebensmittelindustrie. S. hat darüber hinaus aber viele technologische Wirkungen: Bei der Lebensmittelverarbeitung reagieren die aus S. entstehende Glucose und Fructose mit anderen Lebensmittelbestandteilen, wie Aminosäuren und Peptiden zu farbgebenden Bräunungsprodukten und Aromastoffen. Diabetiker müssen anstelle von S. zum Süßen Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe benutzen. Als brennwertverminderte Alternative für S. bieten sich Füllstoffe an. In höheren Konzentrationen wirkt S. durch Erniedrigung der Wasseraktivität als Konservierungsstoff, z. B. in Obsterzeugnissen und Backwaren.


Saccharose: Saccharose
  • Die Autoren

Albus, Christian, Dr., Köln
Alexy, Ute, Dr., Witten
Anastassiades, Alkistis, Ravensburg
Biesalski, Hans Konrad, Prof. Dr., Stuttgart-Hohenheim
Brombach, Christine, Dr., Gießen
Bub, Achim, Dr., Karlsruhe
Daniel, Hannelore, Prof. Dr., Weihenstephan
Dorn, Prof. Dr., Jena
Empen, Klaus, Dr., München
Falkenburg, Patricia, Dr., Pulheim
Finkewirth-Zoller, Uta, Kerpen-Buir
Fresemann, Anne Georga, Dr., Biebertal-Frankenbach
Frenz, Renate, Ratingen
Gehrmann-Gödde, Susanne, Bonn
Geiss, Christian, Dr., München
Glei, Michael, Dr., Jena (auch BA)
Greiner, Ralf, Dr., Karlsruhe
Heine, Willi, Prof. Dr., Rostock
Hiller, Karl, Prof. Dr., Berlin (BA)
Jäger, Lothar, Prof. Dr., Jena
Just, Margit, Wolfenbüttel
Kersting, Mathilde, Dr., Dortmund
Kirchner, Vanessa, Reiskirchen
Kluthe, Bertil, Dr., Bad Rippoldsau
Kohlenberg-Müller, Kathrin, Prof. Dr., Fulda
Kohnhorst, Marie-Luise, Bonn
Köpp, Werner, Dr., Berlin
Krück, Elke, Gießen
Kulzer, Bernd, Bad Mergentheim
Küpper, Claudia, Dr., Köln
Laubach, Ester, Dr., München
Lehmkühler, Stephanie, Gießen
Leitzmann, Claus, Prof. Dr., Gießen
Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof. Dr., Gießen
Lück, Erich, Dr., Bad Soden am Taunus
Lutz, Thomas A., Dr., Zürich
Maid-Kohnert, Udo, Dr., Pohlheim
Maier, Hans Gerhard, Prof. Dr., Braunschweig
Matheis, Günter, Dr., Holzminden (auch BA)
Moch, Klaus-Jürgen, Dr., Gießen
Neuß, Britta, Erftstadt
Niedenthal, Renate, Hannover
Noack, Rudolf, Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke
Oberritter, Helmut, Dr., Bonn
Öhrig, Edith, Dr., München
Otto, Carsten, Dr., München
Parhofer, K., Dr., München
Petutschnig, Karl, Oberhaching
Pfau, Cornelie, Dr., Karlsruhe
Pfitzner, Inka, Stuttgart-Hohenheim
Pool-Zobel, Beatrice, Prof. Dr., Jena
Raatz, Ulrich, Prof. Dr., Düsseldorf
Rauh, Michael, Bad Rippoldsau
Rebscher, Kerstin, Karlsruhe
Roser, Silvia, Karlsruhe
Schek, Alexandra, Dr., Gießen
Schemann, Michael, Prof. Dr., Hannover (auch BA)
Schiele, Karin, Dr., Heilbronn
Schmid, Almut, Dr., Paderborn
Schmidt, Sabine, Dr., Gießen
Scholz, Vera, Dr., Langenfeld
Schorr-Neufing, Ulrike, Dr., Berlin
Schwandt, Peter, Prof. Dr., München
Sendtko, Andreas, Dr., Gundelfingen
Stangl, Gabriele, Dr. Dr., Weihenstephan
Stehle, Peter, Prof. Dr., Bonn
Stein, Jürgen, Prof. Dr. Dr., Frankfurt
Steinmüller, Rolf, Dr., Biebertal
Stremmel, Helga, Bad Rippoldsau
Ulbricht, Gottfried, Dr., Potsdam-Rehbrücke
Vieths, Stephan, Dr., Langen
Wächtershäuser, Astrid, Frankfurt
Wahrburg, Ursel, Prof. Dr., Münster
Weiß, Claudia, Karlsruhe
Wienken, Elisabeth, Neuss
Wisker, Elisabeth, Dr., Kiel
Wolter, Freya, Frankfurt
Zunft, Hans-Joachim F., Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke

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