Lexikon der Ernährung: Statistik
Statistik, Estatistics, mathematische Methoden, die i. d. R. anhand von Untersuchungen an kleinen Teilgruppen, den zufällig ausgewählten Stichproben Aussagen über die sog. Grundgesamtheit (Euniverse, population, source; z. B. eine Bevölkerung bzw. Bevölkerungsgruppe, eine Produktionscharge) ermöglichen sollen. Die Volkszählung ist ebenfalls ein Verfahren der S., wobei jedoch die gesamte Grundgesamtheit untersucht wird.
Anliegen der S. ist auch, die gefundenen Daten /Merkmale sinnvoll, d. h. aussagekräftig und erfassbar zu gruppieren (Cluster-Analyse), aber auch gegeneinander abzugrenzen (Diskriminanzanalyse), um ggf. Zusammenhänge zwischen versch. Parametern zu entdecken (Korrelation).
Zur Beschreibung der strukturierten statistischen Daten dienen statistische Kennzahlen (arithmetischer Mittelwert, Median, Modalwert, Standardabweichung, Perzentilen). Die Verallgemeinerung der bei Stichproben gefunden Ergebnisse auf die Grundgesamtheit setzt die korrekte Datenerhebung, die für die Fragestellung angemessene Auswahl statistischer Methoden sowie die Angabe der Irrtumswahrscheinlichkeit (= Signifikanzniveau, gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit die gefunden Daten zufälliger Natur sind) voraus. Ein unmittelbarer Rückschluss auf Individuen der Grundgesamtheit ist mit Unsicherheiten behaftet.
Im Ernährungszusammenhang werden statistische Methoden eingesetzt, um z. B. Aussagen über das Ernährungsverhalten, den Gesundheitszustand oder den Lebensmittelverbrauch zu machen (s. a. Epidemiologie). Auch die Angaben zum Nährstoffbedarf haben statistische Grundlagen. In der Lebensmittelproduktion und -kontrolle erfolgt die Qualitätskontrolle i. d. R. auch über die statistische Auswertung von Stichproben.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.