Lexikon der Ernährung: Taeniasis
Taeniasis, Täniase, Taeniose, Taenienbefall, Bandwurmbefall, Etaeniasis, teniasis, taenia infection, tapeworm infestation, durch den Befall mit Taenia-Arten verursachte Helminthose des Menschen. Diese parasitären Infektionen werden weiter nach den jeweiligen Erregern unterschieden:
1) Taeniasis saginata, Ebeef tapeworm infestation, Befall des Menschen mit dem adulten Rinderfinnenbandwurm Taenia saginata, eine Zoonose mit weltweiter Verbreitung. Die Infektion des Menschen erfolgt durch den Genuss von rohem oder unzureichend zubereitetem, finnenhaltigem Rindfleisch. Der im Dünndarm parasitierende Rinderfinnenbandwurm bleibt üblicherweise über Jahre ohne jede Symptomatik. Bei empfindlichen oder geschwächten Personen können sich Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Leib- und Kopfschmerzen, Durchfall oder Verstopfung bemerkbar machen. Die T. saginata ist weltweit verbreitet mit besonders hohen Befallsraten in Ländern Ostafrikas. In Zentraleuropa ist die Zahl von Bandwurmträgern gegenwärtig eher gering. Die Bekämpfung der T. s. erfolgt prophylaktisch durch die Fleischbeschau über die Erfassung und Eliminierung von finnigen Tierkörpern, die Verbesserung der hygienischen Bedingungen in der Rinderhaltung und einer gezielten Abwasserhygiene sowie der Vermeidung des Rohgenusses von Rindfleisch.
2)Taeniasis solium, Eporcine tapeworm infestation, taeniasis, Befall des Menschen mit dem adulten Schweinefinnenbandwurm Taenia solium. Die Infektion erfolgt durch den Verzehr von rohem oder unzureichend zubereitetem, finnigem Schweinefleisch. Der im Dünndarm parasitierende Schweinefinnenbandwurm verursacht keine schweren Symptome oder sie ähneln denen bei Taeniasis saginata. In Zentraleuropa wurde die Infektion durch Fleischbeschau, Verbesserung der allgemeinen Hygiene und dem Überwiegen der Stallhaltung weitgehend eliminiert. In Ländern mit einem geringen Hygienestandard und verstärkter Freilandhaltung von Schweinen wie z. B. in Lateinamerika, Asien und Afrika, tritt sie dagegen regional gehäuft auf. Die Bekämpfung des Bandwurmbefalls des Menschen erfolgt prophylaktisch durch fleischhygienische Maßnahmen, über die Verbesserung allgemein-hygienischer Bedingungen, einer gezielten Abwasserhygiene sowie durch Vermeiden des Verzehrs von rohem oder unzureichend zubereitetem finnenhaltigem Schweinefleisch.
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